Inhalt des dritten Theils.

[6] Erster Brief, von Müller an Meyer, aus Hamburg geschrieben. Er ist nebst Leidthal in Sorgen um, das Schicksal des jungen Hohenau. Man sollte solche junge Schwärmer ihrem Schicksal überlassen. Aber Erziehung und schlechte Schriftsteller verdrehen der Jugend den Kopf. Ueber Zünfte. Gelehrten- Zunft. Vorschläge gegen die Schreibseligkeit. Nachricht von der Abreise aus Urfstädt, Ankunft in Hamburg, und Lebensart daselbst. Ueber Reichsstädte und Residenzen. Herr Bellojoco nimmt diesen Brief mit. Meyer soll über sein Herumreisen sein Glück in Dresden nicht verscherzen. Sie hoffen bald bessere Nachrichten von Hohenau zu hören.


Zweyter Brief, von Meyer an Leidthal. Er ist, nachdem er Hohenau auf Hundefelds Gut nicht gefunden, nach Donnergrund gereiset. Auch hier ist derselbe so wenig, als das Fräulein, Werber im Wirthshause. Ueber Militair, Soldatenstand, persönliche Tapferkeit, große und kleine Feldherrn. Gemälde der Frau von Donnergrund. Ein hochadeliches Haus. Aussicht[7] den jungen Hohenau zu finden. Reise nach Eisleben. Des Herrn von P ... in Z .... Geschichte. Ankunft in Eisleben. Der Jüngling, welchen er aufsucht, ist des Herrn von Mallitz natürlicher Sohn. Dessen Geschichte, und von seiner Mutter. Carl ist also noch immer nicht gefunden. Er weiß auch nicht, wo er ihn suchen soll. Also geht er jetzt gerade nach Dresden.


Dritter Brief, von der Frau von Donnergrund an den Herrn von Retzel. Jetzt klärt sich's auf. Sie hat ihre Nichte bey der Frau Käserink abgesetzt, woselbst sie Retzel besuchen, und sie vermögen soll, ihn zu heyrathen, dagegen dieser der Frau von Donnergrund das Geld schenkt, das sie ihm schuldig ist. Hohenau war dieselbe Nacht mit Meyer in einem Wirthshause, und wurde da den Werbern in die Hände gespielt, Meyer aber nach Eisleben irre geführt. Eine Bitte wegen einer Canzelbekleidung.


Vierter Brief von Leidthal an Meyer. Nun da alle Mühe, alles Suchen vergebens ist, soll er nur seine Secretairsstelle in Dresden, die Seiner erwartet, annehmen. Gott wird schon für den jungen Hohenau sorgen. Künstliche Erziehung im Gegensatz mit Erziehung, die das Schicksal giebt.


[8] Fünfter Brief von der Frau Käserink an die Frau von Donnergrund. Das Fräulein ist aus dem Wirthshause, wo sie ein Paar Tage bleiben mußten, fortgegangen, indem sie sich hat von einem Manne entführen lassen, der vorher französisch mit ihr sprach. Frau Käserink betheuert angstvoll ihre Unschuld.


Sechster Brief von Weckel an Leidthal. Er spricht ihm Trost ein, und will es versuchen, ihn aufzumuntern; erzählt ihm, daß, und wen er heyathen werde. Ein alter geiziger Oncle. Ein Andachtsbuch. Ein Zeitungsblatt. Gesellschaft im Wirthshause. Amtmann. Kaufmann. Apotheker. Officier. Adept. Derselben Gespräche. Eine Fürstliche Gevatterschaft.


Siebenter Brief, von dem jungen Hundefeld an Leidthal. Giebt Nachricht von der Entweichung des Fräuleins. Die Eltern glauben Hohenau habe dies veranstaltet, deswegen machen sie nun ihrem Sohne, der sein Freund war, Vorwürfe. Sie liegen vor Kummer krank. Der junge Hundefeld will nachreisen, und bittet Leidthal unterdessen nachzuforschen.


Achter Brief von Meyer an Leidthal. Nachricht von seinem neuen Stabilissement. Ueber die Art zu studieren und sich zu seinem künftigen Zustande[9] vorzubereiten. Philosophie. Brodstudien. Warum man nicht weiter in der Weisheit kömmt. Nachricht von seiner häuslichen Einrichtung. Ueber Bildsäulen. Wie es dem jungen Mallitz geht. Ein Präsident. Unterschied unter Bewunderung und Zuneigung. Ueber Hernhut. Die Brüderunität. Wie man auf die Welt würken sollte. Esprit de Corps. Esprit public. Ueber Müllers Aussichten. Dankbarkeit gegen Leidthal. Wüßten Sie nur, wo Hohenau ist!


Neunter Brief von Leidthal an Meyer. Freuet sich, daß Meyer zufrieden ist. Ueber die Triebfedern unserer guten Handlungen. Ueber Leidenschaften. Tollhäuser. Ueber die Narrheit. Da ist endlich Nachricht von Hohenau, welche sie Alle mit Freude erfüllt.


Zehnter Brief (in dem vorigen eingeschlossen) von Hohenau an Leidthal aus Potsdam geschrieben. Er bittet ihn um Verzeyhung seiner Verirrungen. Erzählung dessen, was ihm begegnet ist. Wie er Charlotten auf Hundefelds Gute nicht fand; herumirrte; endlich sie auch in Donnergrund vergebens suchte; Wie ihn dort ein Franzose den preussischen Werbern in die Hände spielte, die ihn einige Wochen lang mit herumführten, und dann in Potsdam ablieferten. Daselbst entdeckt er sich seinem Obristen,[10] und der ist glücklicherweise derselbe ehemalige Adjudant, welcher in Meyers Geschichte vorgekommen ist. Sobald sich dies entwickelt, wird Carl losgelassen, und als Lieutenant bey des Obristen Regiment angestellt. Jetzt wäre alles gut; aber wo ist Charlotte? Der Franzose hat dem jungen Hohenau ein Briefgen abgelockt, um ihm, wie er sagte, das Fräulein zuzuführen. Wenn der Franzmann ein Schelm ist; so wird es schlimm aussehen. Hohenau ist in großen Sorgen desfalls, bittet übrigens nochmals um Verzeyhung, und legt Briefe vom Obristen an Leidthal und Meyer bey.


Eilfter Brief von Meyer an Leidthal. Enthält einen Auszug aus dem Briefe des Obristen an ihn. Nemlich die Erzählung, wie er aus dem Gefängnisse, nach dem Tode des Fürsten, losgelassen, den Abschied als Obristlieutenant bekömmt, nach Schlesien zu einem Vetter geht, durch denselben preussischer Obrist wird, und ein Regiment bekömmt. Ueber den Nutzen würklicher treuer Lebensbeschreibungen im Gegensatz mit andern Romanen. Wo mag aber das Fräulein von Hundefeld seyn? Man darf Carl nicht von ihrer Entführung unterrichten, muß aber ihren Eltern sagen, wie unschuldig Hohenau daran ist.


[11] Zwölfter Brief von Mr. de la Saltière an einen Grafen in Berlin. Hier klärt sich alles auf. Der Graf hatte diesen Franzosen, den der Leser schon aus dem zweyten Theile dieses Romans kennt, aufgetragen; einen Theil des Geldes, welches sie gemeinschaftlich in Spaa gewonnen hatten, dazu anzuwenden, ihm eine hübsche Maitresse mitzubringen. La Saltière traf Hohenau an, wie man schon weiß, spielte denselben den Werbern in die Hände, ließ sich einen Brief von ihm an Charlotten geben, und nützte diesen Brief, um dieselbe zu entführen, unter dem Vorwande sie ihrem Geliebten zuzuführen. Nachdem dieselben ein Paar Monathe in Worms zugebracht, und vor Kummer über die misrathene Hofnung krank geworden, da indessen la Saltière ihre Briefe auffängt, und an deren Statt falsche schreibt, bewegt er sie endlich, durch einen eben dergleichen nachgeahmten Brief von Hohenau, mit ihm sich auf den Weg nach Berlin zu machen. Sie werden also gegen den 15. dort ankommen, wo la Saltière dann Charlotten in des Grafen Hände liefern will.


Dreyzehnter Brief von Meyer an Leidthal. Er berichtet ihm mit traurigem Herzen, was er so eben durch einen Brief von Carl erfahren hat. Der Obrist ist nemlich schleunig gestorben, und Charlotte ihrem Geliebten untreu geworden.[12] Wenigstens glaubt Carl dies, weil er den von Mr. de la Saltière fälschlich geschriebenen Brief bekommen hat. Jetzt fürchtet Meyer, Hohenau werde schlechter werden, ohne Führer und eine Liebe, in Berlin. Der Obrist hat Carln in seinem Testamente bedacht. Meyer ist äusserst niedergeschlagen.


Vierzehnter Brief von Weckel an Leidthal. Nachricht von seiner Heyrath. Ueber den Ehestand. Kleine Reisebeschreibung. Ueber das Bekanntschaftmachen, und die Kunst sich beliebt zu machen. Eine rührende Malzeit. Ein Landedelmann. Ein Pfarrer. Ein Lügner. Ein fürstlicher Garten. Ein Trauerzug. Ein Regimentschirurgus. Man soll niemand beschämen.


Funfzehnter Brief von Hundefeld an seinen Vater. Er hat nirgends auf die Spur von Charlottens Aufenthalt kommen können. Nun kömmt er so eben nach Berlin, um wenigstens Hohenau zu sprechen. Er hat einen artigen Franzosen angetroffen, dem er seine Geschichte erzählt, und der ihm versprochen hat, ihn morgen früh selbst hinzu begleiten.


Sechzehter Brief von la Saltière, Billet an den Grafen ... Er schickt ihm einen aufgefangenen Brief, den Charlotte, die in Madam Schufits Hause ist, an ihre Eltern fortschicken wollte. Zugleich meldet er ihm, wie Hundefeld in seine Hände gefallen sey, und[13] daß er Mittel gefunden habe, denselben der Policey verdächtig zu machen, damit ihm, ehe er Hohenau sprechen könnte, vom Gouverneur die Stadt verbothen werde.


Siebenzehter Brief (Einschluß des vorigen) von Charlotten an ihre Eltern. Sie klagt zärtlich dar über, daß sie keine Antwort von ihnen bekömmt, schildert ihren jammervollen Zustand, und bittet flehentlich um Errettung. Der Franzose hat sie nach Berlin in der Frau Schufit Haus in der Töpfergasse geführt. Sie weiß nicht, was für ein Haus das ist. Sie ist immer krank, wünscht bald zu sterben, und weiß gar nicht, wo Hohenau sich aufhält. Die Obristen von M ... Der Graf. Ein junges Mädgen, welches ihr aufwartet.


Achtzehnter Brief, von dem Grafen an die sogenannte Obristen von M ... Er ist unzufrieden davon, daß sie Charlotten noch nicht bekehrt hat. Sie soll bald Anstalt machen, das Fräulein aufmuntern, zu einer Unterredung mit ihm vorbereiten, und das Mädgen, welches den Brief an Charlottens Eltern hat besorgen sollen, von ihr entfernen.


Neunzehnter Brief, von Ludwig Müller an seinen Vater. Er freut sich über des Commerzienraths nahe Hofnung zu dänischen Diensten. Ueber seine jetzige Lage. Ueber den Schauspielerstand überhaupt. Künste in Deutschland.[14] Dichter. Schriftsteller. Unangenehme Nachricht von Hohenaus moralischer Verschlimmerung. Ueber das Spiel. Einige Nachrichten von Berlinischen Unterhaltungen.


Zwanzigster Brief, von dem jungen Hundefeld an Hohenau. Nachricht, daß ihm der Gouverneur die Stadt verboten habe. Er hat vorher zweymal Hohenau in seinem Hause aufgesucht, aber immer verfehlt. Er solle doch auswürken, daß er wieder in die Stadt kommen dürfe.


Ein und zwanzigster Brief, von Hohenau an Meyer. Man sieht aus dem Styl, daß er anfängt sittlich schlechter zu werden. Beschreibung seiner Gesellschaft. Nachtheiliges Urtheil vom weiblichen Character. Sein Mistrauen gegen la Saltière.


Zwey und zwanzigster Brief, von Birnbaum an Leidthal. Er bittet ihn zur Gevatterschaft. Nachrichten von Urfstädt und Mallitzens Kränklichkeit.


Drey und zwanzigster Brief, von Leidthal an Hohenau. Gute Lehren. Geschichte eines verabschiedeten Ministers, und einige Hofanecdoten. Ueber Religions-Indifferentismus. Wie unsicher der Ruf eines Menschen ist.


Vier und zwanzigster Brief, von Weckel an Müller. Fröhlich wie immer. Wie er lebt. Von seinem guten Oheim. Ein Holländer. Etwas über diese Nation. Von Bauern, und deren Vorurtheilen.


[15] Fünf und zwanzigster Brief, vom Secretair Reifenbrück an Leidthal. Auf Befehl seines Herrn geschrieben, der auf dem Sterbebette ihn gern sprechen will, und ihn also bittet nach Urfstädt zu kom men.


Sechs und zwanzigster Brief, von Hohenau an Hundefeld. Sehr leichtfertig geschrieben. Er hat bey dem Gouverneur seine Unschuld dargethan. Er kann also nach Berlin zurückkommen. Entdeckung der Verrätherey des la Saltière.


Sieben und zwanzigster Brief, vom Commerzienrath Müller an seine Tochter. Er ist in dänische Dienste getreten. Familienumstände. Nachricht von Leidthal.


Acht und zwanzigster Brief, von Ludwig Müller an seinen Vater. Nachricht von Hohenaus Verirrungen. Seine Lebensart beschrieben. Interessante Beschreibung von desselben Zusammenkunft mit Charlotten in Madam Schufits Hause.[16]

Quelle:
Knigge, Adolph Freiherr von: Der Roman meines Lebens, in Briefen herausgegeben. 4 Teile, Teil 3, Riga 1781–1783, S. 6-17.
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