Flußpferd

[394] Flußpferd (Hippopotamus L.), Gattung der Vielhufer (Dickhäutler), hat an allen Füßen 4 fast gleiche Zehen mit Hornscheiden, auf jeder Seite oben 7, unten 6 Backen- u. in jeder Kinnlade 4 Schneidezähne, die mittlern des Unterkiefers gerade u. fast wagrecht nach vorn gerichtet, die oberen kurz u. zurückgebogen; die oberen geraden Eckzä ne schleifen sich an den unteren sehr großen, dicken u. zurückgebogenen ab u. das ganze Gebiß ist von dem breiten Schlappmaule bedeckt; das ganze Thier ist plump u. dick, haarlos, kurzbeinig (daß der Bauch fast die Erde erreicht), dickköpfig, breitschnauzig, kurzschwänzig, scheu, lebt in Flüssen, schwimmt gut, frißt Vegetabilien. Art: Afrikanisches F. (H. amphibius, H. africanus), wird gegen 17 Ellen lang, 31/2 Ellen hoch; schwärzlich grau od. braunroth mit einzelnen Borsten, in Afrikas Flüssen, bes. im Orangeflusse, auch noch im oberen Nil in Dondola, in großen Truppen im Niger; brüllt wie ein Ochs, dumm, geht auf dem Grunde des Wassers fort, thut auf dem Lande den Reisfeldern Schaden; die Zähne geben am Stahl Feuer; wird gegessen (bes. Zunge u. Füße schmackhaft), die Zähne als (nicht gelb werdendes) Elfenbein gebraucht; die Haut zu Schildern verarbeitet; es wurde früher für den Behemot gehalten. Findet sich fossil in Italien u.a. O., eine kleinere Art in Frankreich.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 394.
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