Zeisig

[555] Zeisig (Zeisige, Spinus), bei Cuvier u. Anderen Unterabtheilung der Gattung Fink (Fringilla), mit weit längerem als hohem, zweimal so hohem als breitem Schnabel, dessen Firste gerade; Arten: a) Z. (Erlfink, Spinus vulgaris, Fringilla spinus), schwarzer Scheitel, Flügel schwarz, übrigens gelbgrün (zeisiggrün), Schwanz veränderlich in der Farbe, Weibchen weniger schwarz, mit weißer, dunkelbraun gestrichelter, Männchen mit gelber ebenso gezeichneter Brust, in ganz Europa u. Nordasien, bis in die kalten Gegenden oft in großen Schaaren; frißt allerhand Sämereien, bes. Erlsamen; Standvogel, streicht bei hohem Schnee, läßt sich leicht zähmen u. zu Kunststückchen abrichten, lockt Dillah, singt nicht unangenehm, lernt auch Stimmen anderer Vögel nachahmen, hat in seinem Gesange einem in Bewegung gesetzten Strumpfwirkerstuhl ähnliche Töne, weshalb ihn bes. die Strumpfwirker gern halten; baut sein halbkugeliges, wohlgeformtes Nest auf die höchsten Spitzen der Fichten u. Tannen, welches daher angeblich[555] wegen eines darin liegenden Steines, dem Karfunkel (s.d. 2.), welcher auch Menschen diese Eigenschaft geben soll, sonst für unsichtbar gehalten wurde; Fleisch: bes. im Herbste sehr fett u. wohlschmeckend. b) Citronenzeisig (Citronenfink, Citrinchen, S. brumalis Bechst., Fring. citrinella L.), gelbgrün am Hinterkopfe, Hinter- u. Seitenhals aschgrau, an der Brust fleckenlos, ähnlich dem Canarienvogel; in Südeuropa, kommt auch nach Deutschland, frißt Samen, wandert im Winter südlich; nistet in Tannen, Samensichten, lockt tschätschä u. gü gü; c) Stieglitz, s.d.; d) Birkenzeisig (Flachsfink, s.d.); e) Nordischer Birkenzeisig (S. s. Fr. borealis), im Norden, selten im Winter als Zugvogel in die gemäßigte Zone Europas kommend. Von außereuropäischen Finken können nur etwa noch hierher gezählt werden: f) Senegalli (S. senegalli), oft goldgrün mit schwarzem Schwanze u. purpurrothen Schwanzdeckfedern u. Leibe, aus Afrika u. Indien; g) Yorkgelbling (Fringilla tristis), gelb, Stirn, Scheitel, Schwingen u. Schwanz schwarz, beide letztere weiß gefleckt od. gerändert, Weibchen grünlich, aus Nordamerika; h) Wengolin (S. angolensis), ausgezeichnet durch schönen Gesang, u. v. a.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 555-556.
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