Das Opium , ein aus Mohn bereiteter bitterer Saft. Man zerdrückt die reifenden Mohnköpfe, oder macht einen Einschnitt in dieselben, so daß der Saft hervorquillt. Das Opium hat eine berauschende, beseligende Eigenschaft; daher bedienen sich die Muhamedaner desselben häufig Statt ...
Das Orarium (eigentlich ein Schweißtuch) ist bei den Priestern ein langes Gewand, welches sie auf den Arm legen. Es ist dasselbe in der lateinischen Kirche von der Stola nicht unterschieden.
Das Oratorium ist ein geistliches, durchaus lyrisches, mit Musik aufzuführendes Drama zum gottesdienstlichen Gebrauch bei hohen Feiertagen, welches zur Absicht hat, die Herzen der Zuhörer mit Empfindungen für irgend einen erhabenen Gegenstand der Religion zu durchdringen. Der Stoff dazu ist ...
Das Orchester . Dieses Wort (welches bei den Alten eine andre Bedeutung hatte) bezeichnet bei uns bekannter Maßen theils den Ort in dem Schauspielhause gleich vor dem Theater , wo sich die Instrumentisten besinden, theils die gemeiniglich etwas erhöhte Abtheilung in Concerten ...
Das Orchestrion , eine von dem Abt Vogler erfundene und nach seiner Angabe in Holland erbaute Orgel, welche aus vier Clavieren , jedes aus 63 Tasten, besteht, neun Schuh hoch, tief und breit ist, aber keine Gesichtspfeifen hat, und an Stärke einer ...
Das Organ (a. d. Griech) bedeutet jedes Wertzeug der äußern Sinne, der Empfindung – und überhaupt jeden Körper, der so gebaut ist, daß dadurch gewisse Zwecke und Wirkungen erreicht werden können, z. B. das Auge, Ohr etc – So ist denn auch ...
Das Osterfeuer , ein abergläubischer Gebrauch, den man bei den Deutschen von den frühesten Zeiten des Mittelalters an findet, und der vielleicht heidnischen Ursprungs ist, da er mit dem Nothfeuer und andern ähnlichen Ceremonien alter Völker Aehnlichkeit hat. Man macht ...
Das Osterland : so hieß ehedem ein Theil von Meißen, welcher sich bis ans Voigtland an Thüringen und den Erzgebirgischen Kreis etstreckte. Es ist nachher mehreres davon sehr vertheilt worden, und die Herzoge von Weimar, Saalfeld, Gotha etc. haben verschiedene Besitzungen ...
Das Ourthe Departement eine der neueren Abtheilungen Frankreichs, bestehend aus dem ehemaligen Bisthum Lüttich (s. d. A. auch i. d. N.) dem Herzogth. Limburg, Fürstenth. Stablo und einem Theile des ehemaligen Luxemburg, Brabant und Namur. Es hat etwas über 300 ...
Das Packetboth , ein Fahrzeug, das zur See die Stelle der Post vertritt, indem es regelmäßig zu gewissen Zeiten Personen, Briefe und Packete von einem Ort zum andern führt.
Das Palladium . (Mythol.) Man versteht darunter das hölzerne Bild der Pallas ( Minerva ) , welches in den ältesten Zeiten des Trojanischen Staats in dem Gebiet von Troja vom Himmel gefallen war, und wovon die Sage ging, das diejenige Stadt, die dasselbe besitzen ...
Das Pallium , (Lat.) wörtlich der Mantel, ist ein besonderes Ehrenzeichen , welches die Erzbischöfe und einige Bischöfe der Katholiken unmittelbar vom Papste zum Zeichen ihrer priesterlichen Würde erhalten. Sie müssen um dasselbe innerhalb drei Mouathen von der Consecration an gerechnet, bei ...
Das Pamphlet , a. d. Engl. eine kleine fliegende Schrift, die sich vorzüglich mit Gegenständen des Jahres oder des Tages beschäftigt. Unter mehrern Ableitungen dieses Worts, welche man versucht, führe ich die von D. Skinner in seinem Etymologico Linguae Anglicanae an ...
Das Panier oder Bannier hieß im Mittelalter bei der Deutschen Lehnmiliz eine Heeresfahne, welche nur derjenige Adel, der zehn gut bewaffnete Soldaten in den Krieg führen konnte, vom Herzog bekam. Ein solcher Fahnenträger hieß Bannerherr , und war gewöhnlich vom hohen ...
Das Panorama (ein a. d. Griech. entlehntes Wort, um damit etwas zu bezeichnen, was man allenthalben schauen, sehen kann): eine Erfindung neuerer Zeit, deren Urheber, ein gewisser Maler Barker , ein Irländer von Geburt, bei seiner Kunst die magische Wirkung der ...
* Das Pantheon zu Paris ist gegenwärtig zum Begräbniß der Reichsmarschälle, Senatoren etc. bestimmt.
Das Pantheon war ein großes Prachtgebäude in Rom, das Agrippa in dem Zeitalter Augusts entweder selbst anlegte, oder doch durchaus verschönern ließ; es war ein dem Jupiter und andern Göttern geweihter Tempel. Papst Bonifaz IV. weihte ihn im Jahre 607 ...
Das Parēre (a. d. Ital.) heißt ein schriftlich abgefaßtes Gutachten unpartheiischer Kaufleute über eine zweifelhafte streitige Handelssache, worüber sie, unter Vorlegung des vorseienden Falles und der Beschaffenheit der Sache, zu Rathe gezogen und um ihre Meinung gebeten werden.
Das Parlament in England , s. die Constitution von England , 1. Th. S. 288.
Das Parquet (a. d. Franz.) ist eigentlich ein durch Schranken abgesonderter Platz in Gerichtsstuben für die Richter, auch in Schauspielhäusern etc.; dann heist es auch ein getäfelter eingelegter Fußboden.
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