Das Pasquill (aus dem Italiän . die Schandschrift) ist eine ohne oder unter falschem Namen öffentlich verbreitete Schrift, die eine entweder namentlich angegebene oder wenigstens kenntlich gemachte Person eines Verbrechens beschuldigt. Es muß also von einer Schmähschrift , worin einer Person keine ...
Das Passepied , ein Tonstück zum Tanzen in 3/8 Takt, ungefähr wie die Menuet, auch mit eben den Einschnitten und Abtheilungen, nur von lebhafterer Bewegung, dessen Charakter eine reitzende aber edle Munterkeit ist. Es pflegt auch bisweilen, eben so wie ...
Das Pastorale (auch die Pastorelle ), 1) ein Tonstück, das den Gesang der Hirten nachahmt, und folglich auch Anmuth, Zärtlichkeit und Einfalt zum Charakter hat. 2) nennt man auch Pastorale kleine Schäferopern , welche in dem Charakter des Hirtengedichts geschrieben sind, wobei ...
Das Paternosterwerk (Mechanik) ist eine Wassermaschine, welche vermittelst lederner an eine Kette oder ein Seil befestigter, und durch eine oder mehrere Röhren gehender Kugeln, welche mit Haaren ausgestopft sind, und eben wie ein Paternoster aussehen, das Wasser aus der Tiefe ...
Das Pathos (a. d. Griech.) heißt eigentlich jede starke Leidenschaft; dann wird es in den schönen Künsten von der Schilderung solcher Gegenstände gebraucht, welche wegen der Größe und des Ernstes der Leidenschaften die Seele mit einem gewissen Schauder erfüllen, so ...
Das Patronatrecht , (a. d. Lat.) 1) bei den Römern , das Recht des Freilassers oder Patrons über seine freigelassenen Sclaven; 2) im Kirchenrecht , das Recht des Kirchenpatrons oder Verleihers der Predigerstelle. Es besteht besonders darin, daß er zu der erledigten Pfarrstelle ...
Das Pedal , s. die Orgel .
Das Pendel , Pendul ( pendulum ), heist ein Faden (oder auch eine gradlinigte Stange), an welchem ein schwerer Körper von einem unbeweglichen Punkte herabhängt, so daß jener Körper sich um den Punkt hin und her bewegen – Schwingungen machen kann: Schwingfaden, Schwingschnur . Die ...
Das Peristil (a. d. Griech.) heist in der Baukunst ein Gang, welcher rund herum mit Säulen umgeben ist: z. B. in einem Kloster der Kreuzgang u. d. g.
Das Perpetuum mobile , ein Ding, das sich immerfort und zwar von selbst bewegt. Da für uns kein Ding, das sich vom Anfange her immerwährend für sich bewegt habe, erkennbar (wiewohl – man erlaube mir dieses Wort – träumbar ) ist, so so versteht ...
Das Perspectiv , s. das Teleskop .
Das Petrefact , die Petrefacten , s. die Versteinerungen .
Das Pfalgericht ( Zaun-Gericht ) beist in manchen Orten bei den Deutschen diejenige Gerichtsbarkeit, welche blos auf den Bezirk oder den Hof eines gewissen Orts, oder auch nur auf gewisse Personen eingeschränkt ist.
Das Pfeifer-Gericht : so hieß diejenige Feierlichkeit, mit welcher die Städte Worms, Nürnberg und Bamberg zu Frankfurth a. M. jährlich und zwar in der Herbstmesse, die Bestätigung ihrer Zoll- und andrer Freiheiten holen musten. Es geschah dies jedesmal unter ...
Das Pferch-Recht (von Pferch , d. h. Mist oder Dünger) ist ein gewisses Befugniß, auf seinem Acker Hürden (einen viereckigen eingezäunten Raum) aufzuschlagen, und die Schaafe zur Düngung der Felder darin des Nachts lagern zu lassen.
Das Phänomen (a. d. Griech.) – heist eigentlich jede Erscheinung, oder alles, was wir durch unsre Sinne wahrnehmen; dann wird jede merkliche Veränderung in der Atmosphäre, Lufterscheinung, Naturbegebenheit, so benannt; endlich braucht man es im weiteren Sinne von jeder seltenen oder ...
Das Phantom (Phantasma): eine Erscheinung, die sich unsrer Einbildungskraft als wirklich vorhanden darstellt – ein Trugbild, ein Gespenst.
Das Philantropin , (a. d. Griech.) 1) wörtlich , jede menschenfreundliche Anstalt. 2) Basedow gab seinem Erziehungsinstitute diesen Namen; s. Basedow und Dessau .
Das Philtrum . Man versteht darunter einen Liebes-Trank , durch dessen Genuß diese oder jene Person unwiderstehlich an uns gefesselt werden soll. Ob es deren wohl geben mag?
Das Phlegma (a. d. Griech.), heist überhaupt wässerige Feuchtigkeit, besonders im Geblüte; daher bekanntermaßen eins von den vier Haupttemperamenten, welches für kalt, träge angegeben wird, auch jenen Namen führt. In der Chymie heist Phlegma diejenige wässerige Feuchtigkeit ohne Geruch und ...
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