Badisch Trinklied Mein Heimathland, mein badisch Land, Wer preiset dich und hat Verstand Und lobt nicht deinen Wein? Markgräfler schenket ein! Wohlan, der ist wie gelbes Gold, Was aus dem Rhein der Landsmann holt, Doch schenkt ihr Rothen ein, Solls ...
Baharam An Bodmer. Wie mancher Geck, der Kronen trägt, Trüg itzt als Domherr die Calotte, Hätt einst dem stolzen Aftergotte Sein Volk die Arbeit auferlegt, Wie Baharam sie zu erwerben. Ein Königssohn aus Persien War Baharam. Um seinen Erben Nicht ...
Bahn frei! Nur müßt ihr mich nicht halten wollen, wenn die Rosse der Phantasie vor meiner Geißel dahinrasen! Wehe dem Schurken, der mir in die Zügel fällt, – siebenmal schleif ich ihn um den Bezirk meiner Welt. Wehe vor allem dem ...
Bahnhöfe Wenn in den Gewölben abendlich die blauen Kugelschalen Aufdämmern, glänzt ihr Licht in die Nacht hinüber gleich dem Feuer von Signalen. Wie Lichtoasen ruhen in der stählernen Hut die geschwungenen Hallen Und warten. Und dann sind sie mit einem ...
Bajä Mit Purpursegeln fliegt nach der Küste zu Ein reizend Prachtschiff. Ist es ein Geisterboot Aus einer alten Heideninsel, Eine der goldenen Gondeln Nero's? Nach seiner marmorstrahlenden Villa fährt Der Herrscher Roms und kost der Geliebten Haupt Und flüstert ...
Bajazet Der Löwe und der Leopard Die singen Wettgesänge, Glutsäulen heben Wettlauf an, Und der Samum ihr Herold. O Sonne, birg die Strahlen! Was schleicht dort durch den gelben Sand, Ist es ein wunder Schakal? Ist es ein großer Vogel ...
Bajazzo Aus »König Nicolo« Seltsam sind des Glückes Launen, Wie kein Hirn sie noch ersann, Daß ich meist vor lauter Staunen Lachen nicht noch weinen kann! Aber freilich steht auf festen Füßen selbst der Himmel kaum, Drum schlägt auch der ...
Bakkarat Mir träumte einst von einer zarten Neun. Ich hielt sie sicher gegen fünf und sieben. Millionen waren in der Bank geblieben, Nun durft' ich sie in alle Winde streu'n. Ich schenkte einem Mädchen sie beim Heu'n. Ich ...
Balaklawa Der Angriff der Leichten Brigade, 25. Oktober 1854 (Frei nach Alfred Tennyson) »Eine halbe Meil', eine halbe Meil', Auf Sattel und Schabracke, Vor, in Sturmeseil', Vor, zur Attacke. Zählt nicht der Kanonen Zahl, Hinein, hinein ins Todestal ...« (Alle hören ...
Bald ist der Frühling da! Tra ri ra! Bald ist der Frühling da! Bald werden grün die Felder, Die Wiesen und die Wälder. Tra ri ra! Bald ist der Frühling da! Tra ri re! Schon schmilzet Eis und Schnee: Die ...
Baldanderst Baldanderst so bin ich genant, der ganzen welte wolbekant. Eins abents gieng ich aus nach fischen, ein gutes nachtmal zu erwischen, mit einem angel an den Rein, die sonn gar überhitzig schein, hart stachen die bremen und mucken ...
BALDUIN Mit welcher haltung ihr den markt durchrittet Wie euer auge glänzte dieser tage Und wie ihr standet · auf den strassen schrittet: Ist fernes bild – gehört schon heut zur sage.
Balduin an Judith Kan Judith durch den Dunst des Traurens etwas lesen, Beschwemmt die heisse Fluth nicht gantz ihr schönes Licht, So fall auf dessen Brief, der stets ihr Knecht gewesen, Ein angenehmer Blick, der Sinn und Siegel bricht. Mein ...
BALDUIN Dafür legten wir den holden mantel nieder Unsres leibes süsse bürde in die blumen Dass ihr unsrer häuser stolze säulen stürztet Auf der tempel trümmer eure götzen pflanztet? Oh · ich Weiss wie unsre toten nach dem Lethe dürsten Wie ...
Baldur-Christus Und wieder ward der zeugende Tropfen Bluts aus Baldurs Wundenmalen Zu roter Blüte erlöst in der Seele eines Menschen. Das war, als der südliche Mittag mit glühenden Lippen Verdurstend an den Steppen sog von Palästina. Heiß gärte ihr ...
Baldurs Tod Starr stand er, Den Todespfeil im Herzen, Weiße Rosenblüten im blonden Haar, Stand und wankte nicht. Jähes Grauen lähmte die Himmel, und ein Schluchzen trug Zitternd der Abendwind durch dämmernde Welten. Um seine Füße schlug die Abendsonne, Die ...
Baldurs Traum Durch alle Lande leuchteten die Opferbrände. Ein Rauschen trug die Luft, ein Lied der Kraft; Das klang, als rüttelte durch Orgelpfeifen Ein Nordsturm, der aus Gischt und Brandung sich Den Atem borgte. Wie ein Schlachtruf sprangs Aus Grab ...
Bali-Tempel Im alten Tempelhof, der grau ist und verlassen, Da blühn allein vielarmig Frangipanibäume Und halten ihre Blüten hoch, die weltentrückten, blassen, Und opfern ihre scharfen Düfte, ihre ganz verzückten, Den grimmen Götterbildern, die da, Stein bei Stein, sich ...
Ballade 1809. Und die Sonne machte den weiten Ritt Um die Welt, Und die Sternlein sprachen:»Wir reisen mit Um die Welt«; Und die Sonne sie schalt sie:»Ihr bleibt zu Haus, Denn ich brenn' euch die goldnen Äuglein aus ...
Ballade »Herein, o du Guter! du Alter, herein! Hier unten im Saale, da sind wir allein, Wir wollen die Pforte verschließen. Die Mutter, sie betet, der Vater im Hain Ist gangen, die Wölfe zu schießen. O sing uns ein Märchen ...
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Der Teufel kommt auf die Erde weil die Hölle geputzt wird, er kauft junge Frauen, stiftet junge Männer zum Mord an und fällt auf eine mit Kondomen als Köder gefüllte Falle rein. Grabbes von ihm selbst als Gegenstück zu seinem nihilistischen Herzog von Gothland empfundenes Lustspiel widersetzt sich jeder konventionellen Schemeneinteilung. Es ist rüpelhafte Groteske, drastische Satire und komischer Scherz gleichermaßen.
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