Diësis

[895] Diësis (griech.), in der griech. Musik nach Pythagoras der Überschuß der Quarte über zwei Ganztöne, d. h. der nachmals Limma genannte Pythagoreische Halbton 256: 243; später erhielten die Pykna (kleinen Intervalle, Vierteltöne) des enharmonischen Geschlechts den Namen D. Daher ist D. dann bei den Theoretikern seit der Renaissancezeit der Name für allerlei Spaltwerte und feinere Tonhöhenunterschiede, z. B. für das Verhältnis von Bild im Fließtext (125: 128). Bei diesen Unterscheidungen kam die heute übliche italienische Bezeichnung des ♯ als diesis (franz. diese) auf.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 895.
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