Amastris [2]

[389] Amastris (a. Geogr.), Stadt an der Küste von Paphlagonien, auf einer Halbinsel, auf beiden Seiten mit Häfen. Hier wurden schöne Münzen geprägt; j. Amasserah, Seestadt im Ejalet Kastamuni (Natolien); 4000 Ew.; mit Trümmern der alten Stadt. – A. hieß früher Sesamos, war Eigenthum persischer Königinnen; nachher macedonisch geworden, kam es in der Ländertheilung an Lysimachos, der es seiner 2. Gemahlin Arsinoe schenkte; von dieser an Dionysios, Tyrannen von Heraklea, der sie nach seiner Gemahlin Amastris nannte. Später gehörte A. den Königen von Pontos u. wurde mit der Unterwerfung des Pontischen Reiches römisch; als sich aus dem Byzantinischen Reiche das Kaiserthum Trapezunt bildete, kam A. 1210 an dieses, dann an Genua u. ward von Muhammed II. nach der Eroberung von Constantinopel eingenommen u. 2/3 der Einw. nach jener Stadt versetzt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 389.
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