[Daß sich in Oasen-Grüne] Daß sich in Oasen-Grüne ... ... ich hier in aller Stille Segen ohne Maß genösse. Triste Menschen unsres Schlages, Traurige Philisterseelen, Müßten nicht hinzugelangen, Daß sie mein Genuß verdrösse. Nachtigallen müßten schmettern ...
Das Wunder am Baume Ein Wunder sich begeben hat: Aus schwarzem Holz ist grün ein Blatt Vergangne Nacht gedrungen. Ein Vogel dann vom schwarzen Stamm Zum grünen Zweig gottlobesam Das Wunder hat besungen.
[Herder ist von uns gegangen] Herder ist von uns gegangen, Goethe sieht ihm traurig nach; Wieland trocknet seine Wangen Und Amaliens Herze brach. –
Mit der Kutte, das ist wahr, Reimt sich unser Wandel schwer; Aber unsre Seele trägt Lange keine Kutte mehr.
[Willst du in das Wahre dich] Willst du in das Wahre dich Rein vertiefen, Höre mich; Aber, ich beschwöre dich, Nichts verrathe jenen Schiefen!
Anno 1647 des Nachts, da ich nicht schlaffen können, auff dem ... ... mein Lauff, Soll ich die Durchfahrt euch denn tausentmahl verzollen? Waß kränckt es, fertig seyn vnd sich verweilen sollen! Ist ... ... Pein ist, gläub ich, ärger nicht, Alß leben müssen, todt seyn wollen vnd nicht können.
Das heiße Afrika Schubart. Auf, auf! ihr ... ... dichter Kreis von Lieben steht, O, Brüder! um uns her. Uns knüpft so manches theure Band, An unser teutsches ... ... liebes Vaterland. Wann denn des Meeres Woge sich, An unserm Schiff zerbricht, So segeln ...
Das vierte Gebot Altes Manuscript. Im Land zu ... ... sein Land und Reiche An seinen Sohn da gab. Das war aus Alters Schwäche, Daß er sich des verwandt, Der Sohn thät ihm versprechen, Ich ...
Das Wappenschild Fliegendes Blat. Stürmt, reißt und ... ... Ihr Wüthen legen, Daß sie von neuem grünt und Aeste treibt. Mein Herz giebt ... ... Ist nicht zu dämpfen, Drum will ich kämpfen, Und sehn was die Geduld für Wunder thut. ...
Aus dem Odenwald Es steht ein Baum im Odenwald, Der hat ... ... bey dir g'west, Oder ist es nur ein Traum? Und als ich wiederum kam zu dir, Gehauen war der Baum; Ein andrer ...
Das Erbbegräbniß Altes Manuscript. Das Schneiderlein sah ... ... Meck, Meck, Schenkt mir ein halb Maas ein. Das Schneiderlein fing zu saufen an, Sauft aus den Fingerhut, Da sprach derselbige: Zick, Zick, Zick, ...
Als Thiers die Welschen aufgerührt hatte Herbstmond 1841. Und ... ... Mann Und bringe die blutigen Gaben, Und bringe das Schrecken und trage das Grauen Von all deinen Bergen, aus all deinen Gauen, Und klinge ... ... ihr zahlen, heraus sollt ihr geben! So stehe der Kampf uns auf Tod und auf Leben! So ...
Des Narren Nachtlied In der Nacht, in der Nacht, heidideldumdei! ... ... über mich her. Sie graben mich ein. Die Erde ist schwer. Des Windes Wehen hör ich nicht mehr. All-alles ist stille.
[Aus: Die sonntäglichen Evangelien] Am ersten Sonntage des Advents Luk ... ... Blüte, Folgt den Zeichen das Gericht, Spricht ermahnend heut in Güte, Der dann strenges ... ... ! der Heiland nennt die Zeichen, Die vor dem Gericht ergehn, Daß geheilet, ohn' Erbleichen Wir den Richter kommen sehn. ...
Des Narren Regenlied Regenöde, regenöde Himmel, Land und ... ... ist Last geworden, Und das Herz thut weh. Graugespinstig hält ein Nebel Alles ... ... , Land und See; Alle Lust ist Last geworden, Und das Herz thut weh.
... In dem Lichte wohnt das Heil, Doch der Pfad ist uns verloren Oder unerklimmbar steil ... ... rein die Pfade sich Glauben, Hoffen, Lieben, Schweigen, Laß uns diese Pfade steigen, Daß wir nicht am Abgrund schwindeln. ...
[Was ist der Lenz? Ein Commentar] Was ist der Lenz? Ein Commentar; Er machet deine Schöne klar; Er legt, so weit es seinem Müh'n, Dem freilich unzureichlichen, Doch eifrigen, gelingen mag, Die Fülle deiner Reize ...
Das Lied Tönet Saiten, tönet, Was das Herz ersehnet, Was die Brust erfüllt; Daß mit Eurem Schalle Lust und Schmerz ... ... Klänge Zügellose Menge, Schweigt die Leidenschaft. Aus der Saiten Schüttern, Ihrem leisen Zittern ...
Sing, Vöglein, das den Zweig bewacht Sing, Vöglein, ... ... Du mußt mein Liebchen grüßen: O könnt' ich mich so singen aus, Sie müßt' es einmal hören, Sing, Nachtigall ... ... Blut mehr sehen. Ein Thränlein auf das Pulver fällt, Und löschet alles Feuer; Dir ...
... gesehen, Es war ein böser Traum, er muß hinuntergehen, Das lüderliche Buch, um das du mich betrogen, Aus dem du geile Brunst für ... ... mit ihm werf' ich hin, was ich für dich gefühlt, Daß sich die böse Glut, ...
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Die 1897 entstandene Komödie ließ Arthur Schnitzler 1900 in einer auf 200 Exemplare begrenzten Privatauflage drucken, das öffentliche Erscheinen hielt er für vorläufig ausgeschlossen. Und in der Tat verursachte die Uraufführung, die 1920 auf Drängen von Max Reinhardt im Berliner Kleinen Schauspielhaus stattfand, den größten Theaterskandal des 20. Jahrhunderts. Es kam zu öffentlichen Krawallen und zum Prozess gegen die Schauspieler. Schnitzler untersagte weitere Aufführungen und erst nach dem Tode seines Sohnes und Erben Heinrich kam das Stück 1982 wieder auf die Bühne. Der Reigen besteht aus zehn aneinander gereihten Dialogen zwischen einer Frau und einem Mann, die jeweils mit ihrer sexuellen Vereinigung schließen. Für den nächsten Dialog wird ein Partner ausgetauscht indem die verbleibende Figur der neuen die Hand reicht. So entsteht ein Reigen durch die gesamte Gesellschaft, der sich schließt als die letzte Figur mit der ersten in Kontakt tritt.
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