33. Des Paradeis auf Erden Du suchst das Paradeis und wünschest hinzukommen, Wo du von allem Leid und Unfried bist entnommen. Befriedige dein Herz und mach es rein und weiß, So bist du selbst noch hier dasselbe Paradeis.
48. Das Beispiel reizt an Dein Feldherr geht voran, er streit für dich, mein Christ: Ists möglich, daß du noch ein fauler Esel bist?
32. Ein Wurm beschämt uns O Spott! Ein Seidenwurm, der wirkt, bis er kann fliegen; Und du bleibst, wie du bist, nur auf der Erde liegen.
193. Man muß getötet sein Alls muß geschlachtet sein; schlachtst du dich nicht für Gott, So schlachtet dich zuletzt fürn Feind der ewge Tod.
194. Was bist du gegen Gott? Mensch, dünke dich nur nicht vor Gott mit Werken viel; Denn aller Heilgen Tun ist gegen Gott ein Spiel.
246. Gott will, was er ist Gott ist die Liebe selbst und tut auch nichts als lieben; Drum will er auch, daß wir die Liebe stets solln üben.
222. Es muß gewuchert sein Knecht wuchre, daß du hast: denn wenn der Herr wird kommen, So wird von ihm allein der Wuchrer angenommen.
238. Der Kuß der Gottheit Gott küßt sich in sich selbst, sein Kuß der ist sein Geist, Der Sohn ist, den er küßt, der Vater, ders geleist.
236. Eines hält das andere Mein Geist, der trägt den Leib, der Leib, der trägt ihn wieder; Läßt eins vom andern ab, so falln sie beide nieder.
295. Es muß in dir vor sein Mensch, wird das Paradies in dir nicht erstlich sein, So glaube mir gewiß, du kommest nimmer drein.
52. Das geistliche Senfkorn Ein Senfkorn ist mein Geist; durchscheint ihn seine Sonne, So wächst er Gotte gleich mit freudenreicher Wonne.
111. Das menschliche Herze Gott, Teufel, Welt und alls will in mein Herz hinein, Es muß ja wunderschön und großen Adels sein!
58. Es muß gestritten sein Freund, wer den Himmel nicht erobert und bestürmt, Der ist nicht wert, daß ihn sein Oberster beschirmt.
62. In beiden muß man sein Mein Gott, wie kalt bin ich! Ach laß mich doch erwarmen In deiner Menschheit Schoß und deiner Gottheit Armen.
236. Der Geist vertritt uns Gott liebt und lobt sich selbst, so viel er immer kann; Er kniet und neiget sich, er bet sich selber an.
27. Das Sterben macht Leben Indem der weise Mann zu tausendmalen stirbet, Er durch die Wahrheit selbst um tausend Leben wirbet.
88. Es muß gekreuzigt sein Freund, wer in jener Welt will lauter Rosen brechen, Den müssen vor allhier die Dornen gnugsam stechen.
242. Die Tür muß offen sein Eröffene die Tür, so kommt der heilge Geist, Der Vater und der Sohn dreieinig eingereist.
77. Das geistliche Sterben Stirb, ehe du noch stirbst, damit du nicht darfst sterben, Wenn du nun sterben sollst, sonst möchtest du verderben.
43. Die Mittelwand muß weg Weg mit dem Mittelweg; soll ich mein Licht anschauen, So muß man keine Wand vor mein Gesichte bauen.