209. Das allerhöchste Leben Freund, wo dus wissen willst, das allerhöchste Leben Ist abgeschieden sein und Gott stehn übergeben.
358. Gott wird, was er will Gott ist ein ewger Geist, der alls wird, was er will, Und bleibt doch, wie er ist, unformlich und ohn Ziel.
251. Das liebste Kind Gottes Sag, wie ich möge sein des Vaters liebstes Kind? Wenn er sich selbst und alls und Gottheit in dir findt.
95. Das Ende krönt das Werk Das Ende krönt das Werk, das Leben ziert der Tod. Wie herrlich stirbt der Mensch, der treu ist seinem Gott.
1. Alles muß wieder in Eins Alls kommt aus Einem her und muß in Eines ein, Wo es nicht will gezweit und in der Vielheit sein.
244. Man muß sich erkühnen Erkühn dich junger Christ; wer sich nicht will erheben, Der bleibt wohl wie ein Wurm am Erdenkloße kleben.
261. Die Hochzeit des Lammes Die Mahlzeit ist bereit, das Lamm zeigt seine Wunden, Weh dir, hast du noch nicht Gott, deinen Bräutgam, funden.
208. Des Weisen Goldmachung Der Weise machet Gold, verändert Erz und Stein, Wenn er die Tugend pflanzt und uns macht englisch sein.
262. Das hochzeitliche Kleid Das Hochzeitskleid ist Gott und seines Geistes Liebe; Zeuchs an, so weicht von dir, was deinen Geist macht trübe.
363. Des Weisen Verrichtung Ein Narr ist viel bemüht; des Weisen ganzes Tun, Das zehnmal edeler, ist Lieben, Schauen, Ruhn.
[Was man nur von hören-sagen] Was man nur von hören-sagen/ Nicht aus eignem Grunde weiß/ Da gehöret nachzufragen/ Und zu überlegen Fleiß.
[Was man öffters jung gethan] Was man öffters jung gethan Hängt auch noch dem Alter an.
[Niemand hebt zu spät diß an] Niemand hebt zu spät diß an Was nur einmahl wird gethan.
... Weit besser ists im Krieg/ als so das Leben wagen/ Und was man hat erscharrt: was ists nun mehr im Schlagen. ... ... Brust/ Die thörichte Begier/ daß er noch reicher werde/ Was hilfft die große Last ... ... Dieweil sies wollen seyn/ so laß sie elend bleiben/ Was jenem zu Athen geschach/ von ihnen ...
31. Das immerwährende Sterben Ich sterb und lebe Gott: will ich ihm ewig leben, So muß ich ewig auch für ihn den Geist aufgeben. 8 8 mystice i.e. resignare.
19. Das selige Stillschweigen Wie selig ist der Mensch, der weder will noch weiß, Der Gott, versteh mich recht, nicht gibet Lob noch Preis. 5 5 Denotatur hic Oratio silentij, de qua vide Maximil. Sandæ. Theol. ...
4. Man muß ganz göttlich sein Herr, es genügt mir nicht, daß ich dir englisch diene Und in Vollkommenheit der Götter vor dir grüne ... ... zu schlecht und meinem Geist zu klein; Wer dir recht dienen will, muß mehr als göttlich sein.
53. Was Gott am liebsten ist Nichts ist, das Gott so sehr als eine Jungfrau liebt, Daß er auch ihr sich selbst zur Frucht und ... ... sein noch hier auf dieser Erden, So darfst du anders nichts als eine Jungfrau werden.
45. Das vermögende Unvermögen Wer nichts begehrt, nichts hat, nichts weiß, nichts liebt, nichts will, Der hat, der weiß, begehrt und liebt noch immer viel.
62. Das Äußre hilft dir nicht Das Kreuz zu Golgatha kann dich nicht von dem Bösen, Wo es nicht auch in dir wird aufgericht, erlösen.