155. Hier muß der Anfang sein Mensch, willst du ewiglich beim Lämmlein Gottes stehn, So mußt du schon allhier in seinen Tritten gehn.
373. Das allerseligste Herze Ein reines Herz schaut Gott, ein heilges schmecket ihn, ... ... wohnen ziehn. Wie selig ist der Mensch, der sich befleißt und übt, Daß ihm sein Herze wird rein, heilig und verliebt!
125. Du mußt das Wesen haben Gott selbst ists Himmelreich: willst du in Himmel kommen, Muß Gottes Wesenheit in dir sein angeglommen.
20. Das Zeitliche ist Rauch Alls Zeitlich ist ein Rauch; läßt du es in dein Haus, So beißt es dir fürwahr des Geistes Augen aus.
26. Der Mensch das Würdigste Gott, weil er wird ein Mensch, zeigt mir, daß ich allein Ihm mehr und werter bin, als alle Geister sein.
96. Das Höllische brennt nur Die Hölle schadt mir nichts, wär ich gleich stets in ihr; Daß dich ihr Feuer brennt, das lieget nur an dir.
56. Das Mißtraun schmäht Gott So du aus Mißvertraun zu deinem Gotte flehest Und ihn nicht sorgen läßt, schau, daß du ihn nicht schmähest.
163. Haß macht sich verhaßt Mensch, wer mit Haß und Neid vor Gott den Herrn will treten, Der wird sich anders nichts als Haß und Neid erbeten.
55. Der Brunnquell ist in uns Du darfst zu Gott nicht schrein, der Brunnquell ist in dir; Stopfst du den Ausgang nicht, er fließet für und für.
148. Was die Seele erweitert Was macht des Menschen Herz und seine Seele weit? Die Liebe Gottes gibt ihm die Beschaffenheit.
101. Das lebendige Totengrab Mensch! ist dein Antlitz schön und deine Seele bleich, So bist du lebendig den Totengräbern gleich.
254. Das seraphinische Leben Aus Liebe gehn und stehn, Lieb atmen, reden, singen Heißt seine Lebenszeit wie Seraphim verbringen.
93. In sich hört man das Wort Wer in sich selber sitzt, der höret Gottes Wort, Vernein es, wie du willst, auch ohne Zeit und Ort.
42. Das untere schadet nicht Wer über Berg und Tal und dem Gewölke sitzt, Der achtets nicht ein Haar, wenns donnert, kracht und blitzt.
86. Ich bin so breit als Gott Ich bin so breit als Gott, nichts ist in aller Welt, Das mich, o Wunderding, in sich umschlossen hält.
176. Eins muß verlassen sein Mensch, anders kanns nicht sein, du mußts Geschöpfe lassen, Wo du den Schöpfer selbst gedenkest zu umfassen.
47. Das geistliche Feuerzeug Mein Herz ists Feuerzeug, der Zunder guter Wille, Schlägt Gott ein Fünklein drein, so brennts und leuchts die Fülle.
33. Man muß sich verwandeln Mensch, alls verwandelt sich; wie kannst denn du allein Ohn einge Besserung der alte Fleischklotz sein?
125. Des Gottverliebten Pein Der gottverliebte Mensch hat sonsten keine Pein, Als daß er nicht kann bald bei Gott, dem Liebsten, sein.
176. Die Hochzeit des Lammes Wenn ich zu Gott eingeh und küß ihn mit Begier, Dann ist es, daß das Lamm die Hochzeit hält in mir.