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96. Da die Tage unsres Lebens rasch und unaufhaltsam schwinden, Da, ob morgen noch wir atmen, keiner uns vermag zu ... ... uns froh sein! Ach der Mond da droben wird Oft noch um die Erde kreisen, ohne ...

24. Ich habe des Daseins Höhen und Tiefen, soviel es der Geist vermag, durchdrungen Und alles, was irgend das Denken ermißt; Doch nennt mich Tropf, wofern nicht von allem, wozu der Mensch sich emporgeschwungen, Das Beste, Höchste der ...

35. Nimm den irdnen Krug, Geliebte, nimm den Becher ... ... die Hand, Und auf grünen Wiesen wandelnd an der Silberbäche Rand Denk, wie viele mondgesicht'ge Mädchen, schön wie du, mein Kind, Krüg' und Becher hundert Male schon vordem ...

94. Deiner Sünden wegen, Chijam, was in Kummer dich verzehrst du? Ohne Nutzen dir zu schaffen, solchen Gram im Herzen nährst du? Sündern nur läßt Gott die Wonne der Vergebung angedeihn, Und wenn keine Sünder wären, wem dann sollt' er wohl verzeihn?

57. Du willst, ich soll mit einem Wort dir, was der Mensch ist, ... ... Geschöpf, belastet schwer mit Plagen, Auf Erden kurze Zeit hindurch verzehrt er ein'ge Bissen, Dann bald in Eile wiederum wird er hinweggerissen.

59. Ganz vergleichbar ist dein Leib, o Chijam, einem Fürstenzelt; In dem Leib wohnt deine Seele, die nachher dem Tod verfällt; Wenn der Fürst das Zelt verlassen, abgebrochen wird's alsbald; Neu errichtet dann für neue Wohner dient's als ...

92. Nimm an, du wärst zum Ziel gelangt mit allem Streben – was alsdann? Nimm an, verronnen wäre dir das süße Leben – was alsdann? Ich setze, tausend Jahre schon nach Wunsche hättest du gelebt, Und weitre hundert wollte Gott ...

50. Frisch nach dem Regen strahlt das Grün auf allen Rasenplätzen; Wer möchte sich in solcher Zeit am Weingenuß nicht letzen? Heut freun wir uns an diesem Grün; doch jenes, das dereinst Auf unserm Grabe sprießen wird, wer ...

26. Nie eine Sekunde, seitdem ich bin ... ... ich anders als trunken; Heut in der heiligen Kadir-Nacht lieg' ich zu Boden gesunken; Ich halte die Brust an den Weinkrug fest, den Mund an den Becher gepreßt, Bis ich ...

... ich stolz mich über dich erhebe! Im Rausch selbst mehr Vernunft als du noch hab' ich in der Tat. Nach Menschenblute dürstest du, ich nach dem Saft der Rebe; Sag an, wer besseren Geschmack da von uns beiden hat!

... Dieser Himmel, der tyrannisch droben wälzt sein ew'ges Rad, Gibt es einen, dem des Lebens Mühsal er erleichtert hat? Nein; doch wo auf seinem Kreislauf er ein blutend Herz gefunden, Neue Wunden ihm geschlagen hat er zu den alten Wunden.

36. Barmherzig und voll Huld ist Gott! für jede Schuld im Leben Hält er Verzeihung auch bereit; wenn heut ich in der Schenke In vollem Rausch des Weines tot zu Boden niedersänke, Schon morgen meinem modernden Gebein würd' er ...

52. Dieser Wein, der in verschiednen Formen sich den Sinnen weist, Bald als Saft in Reben flutet, bald in Menschenadern kreist, Fürchte nicht, daß er verschwinden jemals könne sonder Spur, Seine Wesenheit ist ewig, seine Formen ...

21. Geschaffen hat den Himmel nur der Mensch durch sein Verlangen; Die Hölle ist ein Schatten nur, den unser Geist voll Bangen In jenen Abgrund wirft, der bald uns wiederum verschlingt, Nachdem wir erst vor ...

61. Läßt es denken sich? Derselbe, der des Bechers Schönheit schuf, Wie, ihn wieder zu zerbrechen, sagt mir, findet er Beruf? Alle diese schönen Köpfe, alle diese zarten Glieder, Welche Liebe ...

84. Wie lieblich wieder nun alles ward! Wie zart ist des ... ... Grün! Komm, laß uns des Frühlings genießen, Doch tritt auf die Halme nicht zu hart, Denn rosig hat einst das Gesicht geblüht, aus dessen Staube sie ...

12. Ohne meinen Willen hat er mir zuerst das Sein gegeben ... ... Und mit Staunen und Verwundrung schau' ich an mein eignes Leben. Uns zum Kummer aus der Welt dann werden wir hinweggerissen, Ohne unsres Kommens, unsres Gehens Zweck und Ziel zu wissen.

10. O mein Herz! wenn von des schweren Leibes ... ... empor zum Himmel schwingen wirst du, ein verklärter Geist; Dann nur mit Beschämung droben, von des Lebens Leid genesen, Denkst du, daß du ein Bewohner dieser Erde je gewesen.

86. Diese Großen, die mit ihren Titeln, ihren Würden prahlen ... ... neuen streben, schaffen selbst sich nichts als Qualen; Und dabei zum Lachen ist es, daß sie alle die verachten, Welche nicht nach solchem eitlen Tande, wie ...

97. Im Paradies verheißt ihr mir schwarzäugiger Huris Küsse, Von Wein und Honig, sagt ihr, sei dort voll das Bett der Flüsse. Schnell her das Glas! Mehr wert ist mir ein jetziger Genuß Als eine ganze Million zukünftiger Genüsse.