Serenus, S. (7)

[257] 7S. Serenus, Ep. Conf. (2. al. 9. Aug.) Dieser hl. Bischof von Marseille lebte zur Zeit des hl. Papstes Gregor des Großen. Er wurde von diesem Papste, da er die Heiligenbilder, welche zu Marseille verehrt wurden, aus Besorgniß, es möchte der Götzendienst wieder einreißen, zerstören ließ, wegen unüberlegten Eifers getadelt. Zugleich erhielt er vom Papste den Auftrag, die Gläubigen über die wahre und rechtmäßige Verehrung der Heiligenbilder zu belehren, und statt der zerstörten Bilder wieder andere aufzustellen, die geeignet wären, den des Lesens Unkundigen die Kenntniß der heil. Geschichte beizubringen. Der hl. Serenus vollzog genau die Aufträge, die ihm vom hl. Gregorius gegeben worden waren, und rechtfertigte sich wegen anderer unwahrer Beschuldigungen, worauf ihn der Vater der Christenheit wieder zu Gnaden aufnahm. Er empfahl ihm die englischen Missionäre Augustinus, Johannes, Petrus und Laurentius, welche auf der Durchreise bei dem hl. Bischofe abstiegen. Gegen das Ende seiner bischöflichen Amtsverwaltung wallfahrtete der eifrige und fromme Bischof nach Rom, um an den Gräbern der hhl. Apostel seine Andacht zu verrichten. Auf der Rückreise von Rom erkrankte er zu Blanderato, Bisthums Vercelli, und starb ungefähr im J. 604. Hier ruhen seine Gebeine bis auf den heutigen Tag. Ihre wunderbare Auffindung ist auf den Wandgemälden der Kirche dargestellt. Im J. 1678 wurde der hl. Leib neu und kostbar in bischöflicher Kleidung gefaßt. Ein Theil desselben war im Jahr 1747 nach Marseille gekommen, aber zur Zeit der Revolution profanirt worden. Auf Anrufen des Bischofes Mazenod wurde daher eine neue Reliquie – ein Arm des Heiligen – im J. 1840 nach Marseille abgegeben und der Obsorge des dortigen Domcapitels anvertraut. Abbildungen zeigen ihn als Bischof, den Segen ertheilend. (I. 156–167 und Guerin.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 257.
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