Berlin

193. Berlin.
193. Berlin.
Deutsches Reich. I. (Karten)
Deutsches Reich. I. (Karten)
Provinzen Brandenburg, Posen, Schlesien und Königreich Sachsen. I. (Karten)
Provinzen Brandenburg, Posen, Schlesien und Königreich Sachsen. I. (Karten)
Renaissance. II. 1. Gewandhaus zu Braunschweig (1590). 2. Alte Universität zu Wien (1755). 3. Kunstakademie zu München (von Neureuther, 1873-85). 4. Dom zu Berlin (von Julius und Otto Raschdorff, 1894-1905). 5. Reichstagsgebäude zu Berlin (von Wallot, 1884-94).
Renaissance. II. 1. Gewandhaus zu Braunschweig (1590). 2. Alte Universität zu Wien (1755). 3. Kunstakademie zu München (von Neureuther, 1873-85). 4. Dom zu ...
Provinzen Brandenburg, Posen, Schlesien und Königreich Sachsen. II. 1. Brandenburger Tor in Berlin. 2. Havellandschaft mit Schloß Babelsberg. 3. Gehöft im Spreewalde. 4. Alter Markt mit Rathaus in Posen. 5. Riesengebirge mit Krummhübel und Schneekoppe. 6. Rathaus in Breslau. 7. Dresden-Altstadt. 8. Sächsische Schweiz mit Bastei.
Provinzen Brandenburg, Posen, Schlesien und Königreich Sachsen. II. 1. Brandenburger Tor in Berlin. 2. Havellandschaft mit Schloß Babelsberg. 3. Gehöft im ...
Renaissance. II. 1. Gewandhaus zu Braunschweig (1590). 2. Alte Universität zu Wien (1755). 3. Kunstakademie zu München (von Neureuther, 1873-85). 4. Dom zu Berlin (von Julius und Otto Raschdorff, 1894-1905). 5. Reichstagsgebäude zu Berlin (von Wallot, 1884-94).
Renaissance. II. 1. Gewandhaus zu Braunschweig (1590). 2. Alte Universität zu Wien (1755). 3. Kunstakademie zu München (von Neureuther, 1873-85). 4. Dom zu ...
Romanischer Stil. I. 1. Notre-Dame du Port zu Clermont-Ferrand (9. Jahrh.). 2. Dom zu Pisa (1118 geweiht) nebst Glockenturm (sog. Schiefer Turm, 1174-1350). 3. Burg Dankwarderode zu Braunschweig (1150-60). 4. Inneres der Kirche zu Gernrode (10. Jahrh.). 5. Dom zu Worms (11. bis 12. Jahrh.). 6. Dom zu Bamberg (1237 geweiht). 7. Dom zu Limburg a. d. Lahn (13. Jahrh.). 8. Inneres des Doms zu Limburg. 9. Garnisonkirche zu Stuttgart (1879, von Dollinger). 10. Bennokirche zu München (1894, von Romeis). 11. Gnadenkirche zu Berlin (1895, von Spitta).
Romanischer Stil. I. 1. Notre-Dame du Port zu Clermont-Ferrand (9. Jahrh.). 2. Dom zu Pisa (1118 geweiht) nebst Glockenturm (sog. Schiefer Turm, 1174-1350). 3. ...

[188] Berlin, Haupt- und Residenzstadt des Königr. Preußen und des Deutschen Reichs [Karten: Deutsches Reich I, mit Nebenkarte 3, und Provinzen Brandenburg etc. I], 1881 als selbständiger Verwaltungsbezirk aus der Prov. Brandenburg ausgeschieden, an der schiffbaren Spree, 63 qkm, (1900) 1.884.848 E. (187.848 Katholiken, 92.206 Israeliten; 23.142 Militärpersonen), Sitz der meisten Reichsbehörden, der obersten preuß. Staatsbehörden, des Reichstags, preuß. Landtags, der Botschafter, Gesandten, des Kammer-, zweier Land-, vier Amtsgerichte, einer Oberpostdirektion etc. Die Lange oder Kurfürstenbrücke zwischen den Stadtteilen Kölln und B. mit dem Reiterstandbild des Großen Kurfürsten (von Schlüter) führt auf den Schloßplatz mit Schloßbrunnen (von R. Begas, 1898) und königl. Schloß, auf dessen Westseite das Nationaldenkmal für Kaiser Wilhelm I. (von R. Begas, 1897), auf der Nordseite der Lustgarten mit dem Reiterstandbild Friedrich Wilhlems III. (von Alb. Wolff, 1871), dem neuen Dom (von Raschdorff, 1905 [Tafel: Renaissance II, 4]), dem Alten Museum (von Schinkel), hinter dem das Neue Museum und die Nationalgalerie (beide von Stüler) mit dem Reiterstandbild Friedrich Wilhelms IV. (von Calandrelli, 1886), das Pergamon- und Kaiser-Friedrich-Museum (von Ihne, 1904), davor das Reiterstandbild des Kaisers Friedrich (von Maison, 1902). Vom Lustgarten nach NO. führt die Kaiser-Wilhelm-Brücke und -Straße, nach W. die Schloßbrücke (mit 8 Marmorgruppen, den Lebensgang des Kriegers darstellend) und Straße »Unter den Linden«, vor welcher das Reiterstandbild Friedrichs d. Gr. (von Rauch, 1851); dazwischen der Opernplatz mit rechts Ruhmeshalle (ehemals Zeughaus), Universität und Akademiegebäude, links Palais der ehemal. Kaiserin Friedrich, Opernhaus, dahinter die kath. Hedwigskirche, die königl. Bibliothek und das Palais Kaiser Wilhelms I. (jetzt Eigentum des Prinzen Heinrich). Die »Linden« endigen mit dem Pariser Platz am Brandenburger Tor (nach dem Vorbild der Propyläen Athens, mit der Quadriga der Siegesgöttin [Tafel: Brandenburg etc. II, 1], das in den Tiergarten (255 ha) führt, woselbst die Denkmalsanlage für den Kaiser und die Kaiserin Friedrich (von Ihne, 1903) mit den Standbildern beider von Brütt und Gerth, die Denkmäler Goethes (von Schaper, 1880), Lessings (von O. Lessing, 1890), Friedrich Wilhelms III. (von Drake, 1849), der Königin Luise (von Ende, 1880), Richard Wagners (von Eberlein, 1903) und auf dem nahen Königsplatz die Siegessäule (67 m, von Strack, 1873) und das Reichstagsgebäude (von Paul Wallot, 1894 [Tafel: Renaissance II, 5]), davor das Kolossalstandbild Bismarcks (R. Begas, 1901). Weiter führt die Hauptallee über die Siegesallee mit 32 Standbildergruppen der brandenb.-preuß. Herrscher nach Charlottenburg. Mehr als 80 Kirchen und Kapellen, darunter: Nikolai- (12. Jahrh.), Kloster- (13. Jahrh.), Friedrich-Werdersche (von Schinkel), Markus- (von Stüler), Thomas- (von Adler), Petri-, Zions- und Dankes-(1873 und 1884, beide von Orth), Gnaden- (von Spitta, 1895 [Tafel: Romanischer Stil I, 11]), Kaiser-Wilhelm- und Kaiser-Friedrich-Gedächtnis- (von Schwechten und von Vollmer, 1895), Emmaus-(1893), die geräumigste Kirche der Stadt, die kath. Michaelskirche (1856); dazu die Neue Synagoge (1866). Andere Plätze: Wilhelmsplatz, Belle-Allianceplatz am südl. Ende der 21/2 km langen Friedrichsstraße, Leipziger Platz, Schillerplatz (früher Gendarmenmarkt) mit dem königl. Schauspielhaus (1905 umgebaut), davor das Schillerstandbild (von R. Begas, 1871), Dönhoffsplatz, Alexanderplatz mit der Berolina (von Hundrieser, 1895), Neuer Markt mit Lutherdenkmal (von Otto, 1895).

Bildungsanstalten: Friedrich-Wilhelms-Universität (seit 1810), Akademien der Wissenschaften und der Künste, Technische, Landw. und Tierärztliche Hochschule, Geolog. Landesanstalt mit Bergakademie, Hochschule für Musik, Akademische Hochschule für die bildenden Künste, Militärtechnische Akademie, Seminar für oriental. Sprachen, Physik.-technische Reichsanstalt, Kriegsakademie und andere Militärbildungsanstalten, Sternwarte, königl. Bibliothek (900.000 Bde.). Außer den oben erwähnten Museen: Museum für Völkerkunde, Kunstgewerbe-, Hohenzollern-, Märk. Provinzialmuseum, Museum für deutsche Volkstrachten, Postmuseum; 25 größere Theater. Schulen: 18 Gymnasien, 8 Realgymnasien, 2 Ober-, 12 Realschulen, Lehrer-, Lehrerinnenseminar, israel. Lehrerseminar, 32 höhere Mädchen- und zahlreiche andere Schulen.

B. ist die erste Industriestadt Deutschlands und der erste Binnenhandelsplatz Europas, namentlich für Getreide, Spiritus und Wolle sowie Weltmarkt im Bank-und Wechselgeschäft und Knotenpunkt des mitteleurop. Eisenbahnnetzes mit zahlreichen Bahnhöfen; die Berliner Stadt- und Ringbahn (51 km, meist viergleisig) führt um und quer durch die Stadt von O. nach W., die Elektr. Hoch- und Untergrundbahn südl. im Halbkreis durch die Stadt von O. nach Potsdamer Bahnhof und Charlottenburg (Wilhelmsplatz). Daneben bestehen über 500 km elektr. und Dampfstraßenbahnen, 2 Omnibusgesellschaften u.a.

B., entstanden aus der Vereinigung (1307) der beiden ursprünglichen Fischerdörfer Kölln (auf einer Spreeinsel) und B. (rechts an der Spree), die zwischen 1225 und 1232 das brandenb. Stadtrecht erhielten, galt im 14. Jahrh. als Hauptstadt der Landsch. Barnim und Teltow, trat dem Hansebund bei und blieb seit Johann Cicero (1486-99) beständig Residenz. Es ward bes. durch den Großen Kurfürsten sehr vergrößert, bildete sich unter Friedrich d. Gr. nach den Brandschatzungen im Siebenjähr. Kriege durch die Österreicher (1757) und Russen (1760) zu einem Industrie- und Handelsplatze aus (1707: 55.000 E.; 1800: 172.132 E.) und wurde im 19. Jahrh. bes. durch Schinkel und Rauch großartig verschönert. Sehr schnell wuchs es dann zur Weltstadt heran (1858: 448.610, 1871: 824.580, 1880: 1.122.330, 1895: 1.677.304 E.), in welcher 1878 der Berliner Kongreß (s.d.), 1880 die Berliner Konferenz (s.d.), Nov. 1884 bis Febr. 1885 die Kongokonferenz, März 1890 die Arbeiterschutzkonferenz, 1891 die erste internationale Kunstausstellung abgehalten wurden.

Vgl. Borrmann, »Die Bau- und Kunstdenkmäler von B.« (1893); Schwebel, »Geschichte der Stadt B.« (2 Bde., 1888); Streckfuß, »500 Jahre Berliner Geschichte« (1900).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 188.
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