Die Schóßrinne , plur. die -n, in einigen Gegenden, eine kleine Rinne von Hohlziegeln, zwischen dem Dache und den an dessen Seiten heraus gehenden Schorsteinen; vermuthlich, weil durch dieselbe das Wasser abschießet. Nieders. Schottronne.
Die Windstille , plur. die -n, die Abwesenheit alles Windes, oder aller bewegten Luft. Windstille bekommen. Wegen der vielen Windstillen. Bey den Seefahrern wird die Windstille auch Meeresstille und faule See genannt.
Die Seelenruhe , plur. car. die Ruhe der Seele, die Abwesenheit aller beunruhigender oder unangenehmer Empfindungen des Gemüthes.
Die Judenstadt , plur. die -städte, derjenige Theil einer Stadt, welcher den Juden zu bewohnen angewiesen ist, oder doch ehedem angewiesen war; im mittlern Lat. Judaearia, Juderia, Judaica, Juzataria, Judaismus.
Die Alaunlauge , plur. von mehrern Arten oder Quantitäten, die -n, in den Alaunhütten, die aus den Alaunerzen gezogene Lauge, welche hernach eingesotten wird, um das Anschießen des Alaunes zu befördern.
Das Nachtèssen , des -s, plur. inus. im gemeinen Leben einiger Gegenden, das Abendessen, die Abendmahlzeit; das Nachtbrot, Nieders. zusammen gezogen Nagtsen. S. Nacht 2, und Nachtmahl.
Die Fischgabel , plur. die -n, eine große Gabel der Fischer mit drey Zacken, manche Arten von Fischen damit anzuspießen und zu fangen; S. Aalgabel.
Der Witwensitz , des -es, plur. die -e, der Ort, welcher einer vornehmen Witwe zu ihrem Aufenthalte angewiesen wird; ehedem der Witwenstuhl.
Das Êrdschwein , des -es, plur. die -e, ein Nahme, welchen einige dem Amerikanischen Ameisenfresser, Tamendoa, geben; S. Ameisenfresser 1.
Der Ortengesêll , des -en, plur. ... ... . den Antheil eines jeden an einem gemeinschaftlichem Schmause, und diesen Schmaus und dessen Kosten selbst, bedeutet. Eine Örte Bier, eine Zeche ... ... Stammworte von Ort, zermalmen, essen, da es denn eine jede Handlung des Essens, eine Mahlzeit, einen ...
Die Strohwittwe , plur. die -n, im Scherze, eine ... ... welche ihren Mann auf kurze Zeit verlohren hat, so wie ein Ehemann, in der Abwesenheit seiner Gattin ein Strohwittwer heißt. Im Schwed. Gräsenka, von Gräs, ...
Die Genauigkeit , plur. inus. der Zustand, da ein Ding ... ... vier letzten figürlichen Bedeutungen. Etwas mit vieler Genauigkeit betrachten, beschreiben, untersuchen. Franz. Accuratesse. Die Genauigkeit im Vortrage, wenn alle einzelne Theile gründlich behandelt werden, Gründlichkeit ...
Der Schwäderich , des -s, plur. die -e, in ... ... eine Grube in der Erde, welche das von den Mühlrädern oder aus einem Gerinne abschießende Wasser in die Erde wühlet. Von dem in den gemeinen Oberdeutschen Mundarten üblichen ...
Pestilenziālisch , adj. et adv. der Pest ähnlich, in derselben ... ... gemeinen Leben. Eine pestilenzialische Luft. Pestilenzialische Ausdünstungen. Der höhern Schreibart ist dafür pestilenzisch angemessener. Eine gefürchtete Zeit, mit pestilenzischem Fittig Wallet auf Nebeln die Seuche ...
Der Bauerfriede , des -ns, plur. ... ... welchen mehrere Dorfschaften das Märkerrecht haben, derjenige Bezirk, der einer jeden Dorfschaft besonders angewiesen ist, und der auch Heimschnaat, Heimschaar, Landwehr genannt wird. Friede bedeutet in dieser Zusammensetzung eine befriedigte, mit Grenzen versehene Gegend.
Das Panzerthier , des -es, plur. die -e, ein ... ... auch Armadillo, (aus dem Span. von armado, bewaffnet,) Schildferkel, Ameisenbär und Ameisenfresser genannt wird, weil es sich von Ameisen nähret; Manis L.
Freundschaftlich , -er, -ste, adj. et adv. mit Freundschaft, wie es die Freundschaft erfordert, der Freundschaft angemessen, in derselben gegründet. Ich bath ihn auf das freundschaftlichste. Freundschaftliche Gesinnungen gegen jemanden hegen. Kenntest du das freundschaftliche Herz, welches in seinem Busen ...
Das Freygerinne , des -s, plur. ut nom. sing. ... ... welches, wenn das Wasser im Überflusse vorhanden ist, aufgehoben wird, damit es frey abfließen könne, ohne das Wasser zu berühren; der Freylauf, der Freyschutz. S. ...
Die Zêhentruthe , plur. die -n, eine Ruthe von einer bestimmten Länge, mit welcher man in solchen Gegenden, wo der Zehent nicht in Garben, sondern nach dem Maße des Feldes, gegeben wird, (S. Stabzehent,) das Feld abzumessen pflegt.
Die Tafelgêlder , sing. inusit. Gelder oder Geldsummen, welche einem vornehmen Herren zur Bestreitung seiner Tafel, und in weiterer Bedeutung, zur Führung seines Hofstaates angewiesen und bestimmt sind.
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