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Abstehlen

Abstehlen [Adelung-1793]

Abstèhlen verb. irreg. act. S. Stehlen. 1) Eigentlich, verstohlner Weise entwenden. Dem lieben Gott die Tage abstehlen, Gell. Ich stahl ihr schnell ein Mäulchen ab, Gerstenb. Durch ein verdreht Gesicht, durch ein verwirrt Erzählen Glückt es ...

Wörterbucheintrag zu »Abstehlen«. Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 117.
Abfliegen

Abfliegen [Adelung-1793]

Abfliegen , verb. irreg. neutr. mit dem Hülfsworte seyn, S. Fliegen. 1) Eigentlich sich fliegend entfernen, hinweg fliegen, von Vögeln und dem Federviehe. 2)Figürlich auch von andern schnellen und unerwarteten Bewegungen lebloser Dinge. Der Pfeil ist von der Sehne abgeflogen ...

Wörterbucheintrag zu »Abfliegen«. Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 38.
Abtriefen

Abtriefen [Adelung-1793]

Abtriefen , verb. reg. neutr. (S. Triefen,) welches das Hülfswort seyn erfordert, tropfenweise abfallen, herab triefen. Das Fett trieft ab. Den Braten mit dem abtriefenden Fette begießen. Es wird etwas für mich abtriefen, figürlich, ich werde einigen Gewinn ...

Wörterbucheintrag zu »Abtriefen«. Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 126-127.
Abseigern

Abseigern [Adelung-1793]

Abseigern , verb. reg. act. 1) In den Bergwerken, ... ... so viel als senkrecht bedeutet. 2) In den Hüttenwerken, das Seigern, d.i. das Scheiden des Silbers von dem Kupfer vollenden, zu Ende bringen. In ...

Wörterbucheintrag zu »Abseigern«. Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 104.
Abkneipen

Abkneipen [Adelung-1793]

Abkneipen , verb. irreg. act. S. Kneipen, mit den Fingern, den Nägeln oder einer Zange absondern, abzwicken. Ein Stück von einem Nagel mit der Zange abkneipen. Bringe sie (die Tauben) dem Priester, der soll die erste zum Sündopfer machen, und ...

Wörterbucheintrag zu »Abkneipen«. Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 59.
Ab rechen

Ab rechen [Adelung-1793]

Áb rếchen , verb. reg. act. mit dem Rechen abnehmen. Besonders in der Lanwirthschaft, die durch das Dreschen abgeschlagenen Ähren und Stürzel mit dem Rechen wegnehmen.

Wörterbucheintrag zu »Ab rechen«. Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 81.
Abfiedeln

Abfiedeln [Adelung-1793]

† Abfiedeln , verb. reg. act. 1) Durch Fiedeln, d.i. hin und her reiben, absondern; im gemeinen Leben. 2) In den Schmelzhütten auf dem Oberharze, den groben Abstrich, der nicht zergangen ist, mit einem Eisen abziehen.

Wörterbucheintrag zu »Abfiedeln«. Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 36-37.
Abdampfen

Abdampfen [Adelung-1793]

Abdampfen , verb. reg. 1. Neutrum, mit dem Hülfsworte seyn, bey den Scheidekünstlern, sich in Dämpfe auflösen und verfliegen, evaporiren. Alle Feuchtigkeiten abdampfen lassen. 2. Activum, abdampfen lassen. Substanzen bis zur Trockenheit abdampfen. Daher die Abdampfung. S. Dampfen.

Wörterbucheintrag zu »Abdampfen«. Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 17.
Abscheren

Abscheren [Adelung-1793]

Abschèren , verb. irreg. act. S. Scheren. 1) Mit dem Schermesser wegnehmen. Die Haare, den Bart abscheren. Ingleichen auf solche Art reinigen, glatt machen. Das Haupt abscheren. 2) * Mit einer Scheidewand absondern, abtheilen, in einigen Gegenden abschauern, ...

Wörterbucheintrag zu »Abscheren«. Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 90.
Abkranken

Abkranken [Adelung-1793]

* Abkranken , verb. reg. neutr. mit seyn, welches bey den Dichtern des vorigen Jahrhunderts, und noch jetzt in Oberdeutschland nicht ungewöhnlich ist, durch eine langwierige Krankheit entkräftet werden. Der abgekrankte Leib, Gryph. S. Krank und Kranken.

Wörterbucheintrag zu »Abkranken«. Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 60.
Abbiethen

Abbiethen [Adelung-1793]

Abbiethen , verb. irreg. act. (S. Biethen.) † Einen abbiethen, mehr biethen, als ein anderer, und ihn dadurch vertreiben; edler, ihn überbiethen. In einigen Gegenden auch wie aufbiethen, proclamiren, da denn Abgeboth so viel wie Aufgeboth ist.

Wörterbucheintrag zu »Abbiethen«. Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 11.
Abstämmen

Abstämmen [Adelung-1793]

Abstämmen , verb. reg. act. 1) Im Forstwesen, von dem Stamme sondern, d.i. abhauen. Einen Baum abstämmen. 2) Mit dem Stämmeisen wegnehmen, absondern, bey den Tischlern. Daher die Abstämmung. In einigen Mundarten lautet dieses Zeitwort auch abstammen.

Wörterbucheintrag zu »Abstämmen«. Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 113.
Abhorchen

Abhorchen [Adelung-1793]

Abhorchen , verb. reg. act. nach dem Munster des Zeitwortes ... ... durch Horchen erfahren oder lernen. Sie hat uns alle unsere Geheimnisse abgehorcht, Weiße. O wenn die frohen Lieder dir gefielen, die meine Muse oft den Hirten abhorcht! ...

Wörterbucheintrag zu »Abhorchen«. Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 55.
Abflegeln

Abflegeln [Adelung-1793]

Abflègeln , verb. reg. act. bey einigen Landwirthen, Früchte von verschiedener Art und Länge, wie z.B. Weitzen und Linsen, welche unter einander gebauet worden, vermittelst des Flegels, d.i. durch Dreschen, von einander absondern.

Wörterbucheintrag zu »Abflegeln«. Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 38.
Abfrieren

Abfrieren [Adelung-1793]

Abfrieren , verb. irreg. neutr. mit seyn, S. Frieren. 1) Durch Frost abgesondert werden. Die Nase ist ihm abgefroren, wofür man in einigen Gegenden sehr unrichtig sagt, er hat sich die Nase abgefroren. 2) Sehr frieren. Er ist tüchtig abgefroren ...

Wörterbucheintrag zu »Abfrieren«. Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 40.
Abspalten

Abspalten [Adelung-1793]

Abspalten , verb. reg. act. außer daß es im Partic. Pass. abgespalten hat, (S. Spalten,) vermittelst eines Spaltes absondern. Ein Stück von einem Brete abspalten. So auch, sich abspalten, sich vermittelst eines Spaltes ablösen. Daher die Abspaltung.

Wörterbucheintrag zu »Abspalten«. Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 110.
Abcopiren

Abcopiren [Adelung-1793]

Abcopīren , verb. reg. act. etwas, es copiren, eine Copie davon nehmen, in manchen Bedeutungen abschreiben, abzeichnen, u.s.f. Ehedem abcopeyen. S. Copie.

Wörterbucheintrag zu »Abcopiren«. Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 16-17.
Abglimmen

Abglimmen [Adelung-1793]

Abglimmen , verb. irreg. und regul. neutr. (S. Glimmen,) welches das Hülfswort seyn erfordert, zu Ende glimmen, nach und nach aufhören zu glimmen. Die Kohlen sind schon abgeglommen, oder abgeglimmet.

Wörterbucheintrag zu »Abglimmen«. Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 48.
Abspinnen

Abspinnen [Adelung-1793]

Abspinnen , verb. irreg. act. S. Spinnen. 1) Durch Spinnen leer machen. Den Rocken abspinnen. 2) Durch Spinnen bezahlen. Eine Schuld, einen erhaltenen Vorschuß abspinnen. Daher die Abspinnung.

Wörterbucheintrag zu »Abspinnen«. Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 111-112.
Abklaffen

Abklaffen [Adelung-1793]

* Abklaffen , verb. reg. neutr. mit haben, ein nur in den Oberdeutschen Mundarten übliches Zeitwort, für abstehen, in der eigentlichsten Bedeutung. Die Thür klaffet ab, schließt nicht genau. S. Klaffen.

Wörterbucheintrag zu »Abklaffen«. Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 58.
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