Der Anschnitt , des -es, plur. die -e, von dem Verbo anschneiden. 1) Die Handlung des Anschneidens, besonders an die Kerbhölzer, und in weiterer Bedeutung so viel wie Anrechnung, im Gegensatze des Abschnittes. So halten die Müller, Tuchmacher u.s. ...
Das Abendroth , des -es, plur. car. die Abendröthe. O laßt uns den Glanz des Abendrothes und den sanften Schimmer des Mondes betrachten! Gesn. Froh bin ich, wenn das Abendroth am Himmel mich bescheinet, ebend. Dieses Wort kommt schon unter den ...
Die Baulêbung , plur. inusit. oder das Baulebungsrêcht, des -es, plur. die -e, ein Recht, nach welchem der Grundherr berechtiget ist, nach dem Tode eines Unterthanen ein Stück Vieh wegzunehmen. Dieses Recht ist noch in Franken, Schwaben, Pfalz, ...
† Das Apostēm , des -es, plur. die -e, ein ganz ohne Noth aus dem Griech. und Latein. Apostema erborgtes Wort, ein Geschwür, einen Schwären zu bezeichnen. Daher das Apostem-Kraut, des -es, plur. inusit. ein ...
Der Ādelfisch , des -es, plur. die -e, in Oberdeutschland, eine Art schmackhafter Weißfische, die wegen der kurzen an der Oberlippe befindlichen Nase, an der Elbe auch Schnäpel, sonst aber auch weiße Bläulinge genannt werden; Salmo Lavaretus, L. Der ...
Der Accusatīv , des -es, plur. die -e, in der Sprachlehre, die vierte Endung in der Declination. Die Deutschen Sprachlehrer haben seit Schottels Zeit dafür Klagendung oder Klagefall einzuführen gesucht, welches aber eine bloße buchstäbliche Übersetzung des Lateinischen Ausdruckes ist, und von ...
Das Aftermoos , des -es, plur. doch so fern Arten dieses Geschlechtes angedeutet werden, die -e, ein Pflanzengeschlecht, mit unkenntlichen Geschlechtern, welches dem Moose in vielen Stücken ähnlich, in andern noch davon unterschieden ist, und bey welchem Wurzel, Stamm und Blatt ...
Das Arsenāl , des -es, plur. die -e, ein öffentlicher Ort, wo Gewehr und Kriegsbedürfnisse verfertiget und aufbewahret werden, ein Zeughaus; von dem Italiän. Arsenale und Span. Arzenal. S. du Fresne Gloss. v. Arsena, und Grupens ...
Der Báckfísch , des -es, plur. die -e, eine allgemeine Benennung aller derjenigen Fische, welche man in den Küchen lieber zu backen, als zu kochen pflegt. Im Scherze nennt man in Niedersachsen, ein junges, zum Heirathen noch nicht tüchtiges Mädchen einen ...
† Die Abkömmniß , plur. die -e, bey den Bergleuten, so viel als das Abkommen, oder die Entfernung eines Trumms von dem Hauptgange, und ein solcher abgekommener Trumm selbst. Die Bergleute veranstalten dieses Wort, indem sie es gemeiniglich Abkenniß aussprechen. Komniß ...
Der Bauknêcht , des -es, plur. die -e. 1) Auf großen Höfen derjenige Knecht, welcher zu Bau- und andern Fuhren gebraucht wird, im Gegensatze des Ackerknechtes, oder Pferdeknechtes. 2) Ein Knecht, d.i. geringer Aufseher der Baugefangenen, welcher unter ...
Der Backstein , des -es, plur. die -e. 1) Gebackene, d.i. gebraunte Steine, Ziegel, im Gegensatze der gehauenen, oder an der Luft getrockneten Steine. 2) In einigen Gegenden, eine Art Märgel, welcher so hart, wie Stein ist, ...
Der A-pfènnig , des -es, plur. die -e, ein Nahme verschiedener alter Münzen, welche ein A zum Gepräge haben. Man hat deren so wohl von der Stadt Stadtbergen, welche ein Gothisches A mit einer Krone bedeckt, führet, als auch von ...
Das Bankstück , des -es, plur. die -e, in den Steinbrüchen, ein Mühlstein, welcher so wie er seine Lage im Bruche hat, ausgehauen wird, so daß seine Cylinder-Fläche lothrecht die geraden Flächen aber wagerecht bleiben; zum Unterschiede von einem Querstücke. ...
† Der Aquavīt , des -es, plur. von mehrern Arten, die -e, aus dem Lat. Aqua vitae, alle Arten mit Gewürzen, Früchten und andern Sachen abgezogenen Brannteweines, welche man sonst auch Lebenswasser zu nennen pfleget.
Der Altknêcht , des -es, plur. die -e, S. oben Altgesell. Indessen führen auch bey einigen Handwerkern, die ihre Gesellen sonst nicht Knechte zu nennen gewohnt sind, die Altgesellen diesen Nahmen, dergleichen z.B. von den Schneidern bekannt ist.
Das Ährensieb , des -es, plur. die -e, ein stehendes Sieb, vermittelst dessen das ausgedroschene Getreide durchsiebt, und von den Ähren oder Agen geschieden wird; an andern Orten eine Kornfege, Fege oder Werfte, und in Obersachsen eine Kornrolle oder Rolle.
Der Bandstein , des -es, plur. die -e, der Nahme einer jeden Steinart, welche farbige Streifen wie Bänder hat. Besonders einer Achat-Art, welche zu Berg-Gießhübel gebrochen wird, streifig, und zu beyden Seiten mit Eisenmann vermengt ist.
Das Atlaß-Erz , des -es, plur. die -e, in den Bergwerken, ein krystallinisch angeschossenes grünes Kupfererz.
Der Anschweif , des -es, plur. die -e, bey den Bortenwirkern, dasjenige, was bey andern Webern die Kette oder der Aufzug heißt, d.i. die in die Länge ausgespannten Fäden, welche den Grund des Gewebes ausmachen.
Buchempfehlung
Beate Heinold lebt seit dem Tode ihres Mannes allein mit ihrem Sohn Hugo in einer Villa am See und versucht, ihn vor möglichen erotischen Abenteuern abzuschirmen. Indes gibt sie selbst dem Werben des jungen Fritz, einem Schulfreund von Hugo, nach und verliert sich zwischen erotischen Wunschvorstellungen, Schuld- und Schamgefühlen.
64 Seiten, 5.80 Euro
Buchempfehlung
Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Für den dritten Band hat Michael Holzinger neun weitere Meistererzählungen aus dem Biedermeier zusammengefasst.
444 Seiten, 19.80 Euro