Beschmieren , verb. reg. act. 1. Eigentlich, mit Schmer, d.i. einer Fettigkeit, bestreichen. Brot mit Butter, den Leib mit Öhl beschmieren. Ingleichen mit einer andern Sache bestreichen, im verächtlichen Verstande. Das Gesicht mit Koth beschmieren. 2. Figürlich. ...
† Andernfalls , ein Adverbium, welches bey guten Schriftstellern wenig vorkommt, ... ... irrig als ein Compositum geschrieben wird, (richtiger andern Falls,) für, im andern, d.i. entgegen gesetzten Falle, besser, widrigen Falls, sonst. Leiste mir Gehorsam, ...
† Angreifisch , adj. et adv. im gemeinen Leben. 1) Wornach man gerne greift, d.i. was andere gern entwenden; edler angreifig. Geld ist eine angreifische Waare. 2) Der gerne nach etwas greifet, es gern entwendet. Ein angreifischer Mensch. ...
* Aufschocken , verb. reg. act. welches nur in einigen Gegenden üblich ist, in Schocke, d.i. Haufen, aufsetzen, so fern Schock ursprünglich einen jeden Haufen von unbestimmter Anzahl bedeutete. Das geschnittene und gebundene Getreide aufschocken, es in Mandel, Hocken ...
† Abschlèppen , verb. reg. act. 1) Heimlich entwenden ... ... Die Köchinnen haben Abschlepper, welche das Essen abschleppen. 2) Figürlich, durch Schleppen, d.i. vieles Tragen, abnützen. Die Kleider, die Schuhe abschleppen.
Anschrêcken , verb. reg. act. ein wenig erschrecken, ein ... ... welches nur bey den Jägern üblich ist, wo man das vorbey laufende Wildpret anschrecket, d.i. demselben zuruft, oder zupfeifet, damit es stutze, und geschossen werden könne ...
Capituliren , verb. reg. act. eine Capitulation, d.i. einen Vergleich in Vorschlag bringen und eingehen. Die Besatzung hat capituliret, hat sich auf Capitulation ergeben. Der Feind verlangt zu capituliren. So auch im gemeinen Leben, mit jemanden capituliren, mit ihm wegen ...
Anspreitzen , verb. reg. act. an etwas spreitzen, d.i. mit einer Spreitze oder in Gestalt derselben befestigen. Sich mit den Füßen anspreitzen, an die Wand, oder an die Mauer. Die Brauer spreitzen den Stellboden in dem Stellbottiche mit dem Spreitzbaume an ...
Abschwatzen , verb. reg. act. 1) Durch Schwatzen, d.i. gute oder listige Worte, von einem erhalten. Einem Geld, seine Einwilligung u.s.f. abschwatzen. 2) Durch leeres Geschwätz absprechen. Der Offenbarung Würde und Faßlichkeit abschwatzen, Herd.
Anschildern , verb. reg. act. bey den Jägern, die Feld- und Rebhühner an den Schild, d.i. an das auf eine Leinwand gemahlte Bild, gewöhnen; ingleichen, sie vermittelst eines solchen Bildes in den Zeug treiben. Daher die Anschilderung.
Beschwatzen , verb. reg. act. durch Geschwätz, d.i. Beredung, bewegen. Er hat ihn dazu beschwatzt. Ingleichen nachtheilig von jemanden schwatzen, oder reden. Jemanden beschwatzen. In einigen Mundarten beschwätzen. Daher die Beschwatzung der Beschwätzung.
† Abschichten , verb. reg. act. für abtheilen; besonders in den Rechten an einigen Orten, so viel, als abfinden, abscheiden, abtheilen, d.i. mit einem Theile des Vermögens von der künftigen Erbschaft ausschließen.
Ausschalmen , verb. reg. act. in dem Forstwesen, besonders Niedersachsens, durch Beschalmung, d.i. Beschälung der Bäume auszeichnen, anweisen. Einen Platz zur Weide ausschalmen. S. Schalm. Daher die Ausschalmung.
Abschiefern , verb. reg. act. nach Art des Schiefers, d.i. in dünnen Blättern, absondern. Sich abschiefern, sich auf solche Art ablösen. Die Wasserfarben schiefern sich durch vieles Reiben ab. Daher die Abschieferung.
Anschweifen , verb. reg. act. bey den Bortenwirkern, so viel als aufziehen, d.i. den Anschweif, oder die Kette zu den Borten und Bändern an den Schweifrahmen oder Anschweifrahmen ausspannen. S. Schweifen. Daher die Anschweifung.
Abspreitzen , verb. reg. act. in dem Bergbaue, mit den gehörigen Spreitzen, d.i. Stützen, versehen. Einen Schacht, einen Gang abspreitzen. Daher die Abspreitzung.
Anmuthsvoll , -er, -ste, adj. et adv. voll Anmuth. Eine anmuthsvolle Gegend. O fliehe nicht, rief sie mit anmuthsvollem Ton, Wiel.
* Būßfällig , adj. et adv. verbunden Buße, d.i. eine Geldstrafe, zu erlegen; ein im Hochdeutschen veraltetes Wort.
... , mit dem Hülfsworte seyn, auswärts streichen, d.i. flüchtig herum gehen, im gemeinen Leben. Er streicht bey Nacht ... ... Furchen mit dem Pfluge wohl ausstreichen, in der Landwirthschaft. 5. Heraus streichen, d.i. gleichsam bestreichen oder bemahlen, um öffentlich gesehen zu werden, in ...
... seyn muß, wenn sie Liebhaber finden soll, oder die aus mehrern ausgesucht, d.i. ausgebunden worden. Ehedem war dieses Wort auch als ein Abstractum gebräuchlich. Ich meynte ich thäte Gott ein besondern ußbündt, d.i. angenehmen Dienst, sagt Leo Jud bey dem Frisch. Sieh ...
Buchempfehlung
Nachdem Musarion sich mit ihrem Freund Phanias gestrittet hat, flüchtet sich dieser in sinnenfeindliche Meditation und hängt zwei radikalen philosophischen Lehrern an. Musarion provoziert eine Diskussion zwischen den Philosophen, die in einer Prügelei mündet und Phanias erkennen lässt, dass die beiden »nicht ganz so weise als ihr System sind.«
52 Seiten, 4.80 Euro
Buchempfehlung
Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Für den dritten Band hat Michael Holzinger neun weitere Meistererzählungen aus dem Biedermeier zusammengefasst.
444 Seiten, 19.80 Euro