Das Aderlaßkreuz , des -es, plur. die -e, ein Kalenderzeichen, welches aus einem Kreuze mit einem einfachen oder doppelten Querstriche bestehet, und denjenigen Tagen beygefügt wird, welche zum Aderlassen gut, und verzüglich gut seyn sollen. Frisch merket an, daß dieses Kreuz ...
Der Bäckerknecht , des -es, plur. die -e, vulg. Beckenknecht, ein Gesell bey den Bäckern. S. Bäckerbursch. In engerer Bedeutung werden diejenigen Gesellen Bäckerknechte genannt, welche wirklich in Arbeit stehen, im Gegensatze der Feyerburschen, welche auf der Herberge liegen ...
Das Áschenbrōt , des -es, plur. die -e, ein in heißer Asche gebackenes Brot, 4. Mos. 11, 8, welches, weil es breit und dünn ist, wie ein Kuchen, auch Aschenkuchen genannt wird; im mittlern Lateine Focacia, S. ...
... , des -es, plur. die -e, aus dem Französ. Avis, in der Handlung, eine schriftliche Nachricht ... ... Wechsel. So auch das Avīs-Schiff, des -es, plur. die -e, oder die Avīs-Jacht, plur. die -en, ein kleines ...
Der Arsenik-Kies , des -es, plur. die -e, ein weißer, glänzender, schwerer Kies, welcher zuweilen ein blätteriges Gewebe hat, und Arsenik enthält; Wasserkies, weißer Kies, Mißpickel.
Das Anfallsrêcht , des -es, plur. die -e, überhaupt ein jedes Recht, welches aus der erhaltenen Anwartschaft auf ein Lehn entspringet, und auch wohl diese Anwartschaft selbst. Daß dieser Ausdruck in den Brabantischen Rechten noch in einer andern Bedeutung genommen werde, erhellet ...
Der Bálkenstrích , des -es, plur. die -e, in der Wapenkunst, so viel als ein Balkenstreif. Andere hingegen belegen den Balken eines Schildes mit diesem Nahmen, wenn die beyden äußern Plätze zwey verschiedene Farben haben; indem zu einem eigentlichen Balken erfordert wird ...
Der Āugenfísch , des -es, plur. die -e, in der Naturgeschichte, Fische, welche außer den wahren natürlichen Augen, schwarze oder braune geringelte Flecken, welche den Augen gleichen, am Leibe haben; dergleichen die Neunaugen, die Augenforelle, der Auchenroche und die Augenscholle ...
Der Bärenpfènnig , des -es, plur. die -e, ein Nahme, welchen man in gemeinen Leben allen kleinen Münzsorten, die einen Bären im Gepräge haben, zu geben pflegt; z.B. den Berenburgischen, Berner, Appenzeller, St. Galler und andern Scheidemünzen.
Der Bếrger-Físch , des -es, plur. die -e, in der Handlung eine Art Stockfische, welche aus Bergen in Norwegen zu uns gebracht wird.
Das Ackergericht , des -es, plur. die -e, ein Gericht, welches über die Feld- und Flurstreitigkeiten zu erkennen hat, dergleichen z.B. zu Frankfurt am Main ist; das Feldgericht, Flurgericht. An andern Orten führen Gerichte andere Nahmen. S. Feldgericht. ...
Der Äntenhabicht , des -es, plur. die -e, S. Äntenadler. Schon in den Gesetzen der alten Baiern kommt der Nahme Anetapich vor; in dem Schwabenspiegel, Kap. 334. aber wird er umschrieben, ein habich der den antvogel vahet.
Der Baumspêrling , des -es, plur. die -e, eine Art kleiner Sperlinge, welche in den Bäumen nistet, und sich niemahls unter die Haussperlinge mischet; Waldsperling, Weidenspersing, Gerstendieb, Felddieb.
Der Beinharnisch , des -es, plur. die -e, ein eiserner Harnisch, mit welchem man ehedem die Beine im Kriege verwahrete, 1 Sam. 17, 6. Beinschiene, Beinrüstung, und in noch ältern Zeiten Beinberge, von dem alten bergen, verwahren.
Das Bèrggemāch , des -es, plur. die -mcher, ein zu Dresden befindliches Collegium, welches über alle Bergwerke in Sachsen gesetzt ist, und seinen Director, Bergräthe u.s.f. hat.
Der Augenschleim , des -es, plur. von mehreren Arten, die -e. 1) Eine Arzeney für die Augen in Gestalt eines Schleimes. 2) Eine zähe Feuchtigkeit in den Augenwinkeln, welche auch Augenbutter genannt wird.
Der Älsterspêcht , des -es, plur. die -e, eine Art Buntspechte, die weiß und schwarz gesprenkelt ist, wie eine Älster, übrigens aber einen schwarzen Kopf, und zuweilen auch noch andere Farben hat.
Der Adlerpfènnig , des -es, plur. die -e, bey dem großen Haufen, alle diejenigen Pfennige welche in ihrem Gepräge einen Adler führen, deren denn freylich vielerley Arten sind.
Der Apfelschnitt , oder Apfelschnitz, des -es, plur. die -e, ein Stück eines zerschnittenen Apfels, eine Apfelscheibe; ingleichen, ein solches in Schmalz gebackenes Stück von einem Apfel; S. Apfelküchlein.
Der Aufschößling , des -es, plur. die -e, von aufschießen, d.i. aufwachsen, eine aufgeschossene, schnell aufgewachsene Pflanze. Figürlich, ein junger schnell aufgewachsener Mensch.
Buchempfehlung
1880 erzielt Marie von Ebner-Eschenbach mit »Lotti, die Uhrmacherin« ihren literarischen Durchbruch. Die Erzählung entsteht während die Autorin sich in Wien selbst zur Uhrmacherin ausbilden lässt.
84 Seiten, 4.80 Euro
Buchempfehlung
Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Für den dritten Band hat Michael Holzinger neun weitere Meistererzählungen aus dem Biedermeier zusammengefasst.
444 Seiten, 19.80 Euro