Lockig , -er, -ste, adj. et adv. von ... ... Haar steht fein, Gell. Wie lockigt (lockig) ist sein Haar! ebend. Lockicht würde Locken ähnlich bedeuten; lockigt aber ist völlig unrichtig.
Faltig , adj. et adv. Falten habend, mit Falten versehen. Ein faltiges Gewand. Ein faltiges Tuch. Falticht würde bloß Falten ähnlich bedeuten.
Narbig , -er, -ste, adj. et adv. Narben habend. Ein narbiges Gesicht. Blatternarbig. Narbicht würde nur bedeuten, Narben ähnlich.
Drüsig , -er, -ste, adj. et adv. Drüsen habend. Drüsiges Fleisch. Drüsicht würde nur bedeuten, Drüsen ähnlich.
* Gehaben , verb. irreg. act. (S. Haben,) welches im Oberdeutschen für das einfache haben gebraucht wurde, im Hochdeutschen aber veraltet ist. 1) Für haben, habere. Solche Werkzeuge muß man im Vorrathe behalten, damit, so deren eins verloren ...
Fürsten , verb. reg. act. in den Fürstenstand erheben, ... ... gefürsteter Prälat, gefürsteter Abt, ein Graf, Prälat oder Abt, der mit der fürstlichen Würde bekleidet ist, fürstlichen Rang hat. Eine gefürstete Grafschaft, eine Grafschaft, welche den ...
* Frieden , verb. reg. act. welches im Hochdeutschen veraltet ist, ehedem aber für schützen, vertheidigen, ingleichen für befriedigen ... ... durch einen Zaun oder Gehäge für einen Anfall von außen in Sicherheit setzen, gebraucht wurde. S. Frischens Wörterbuch v. Friede.
Äbtlich , adj. et. adv. dem Abte gehörig, in dessen Würde gegründet. Die äbtliche Würde, äbtliche Ehrenzeichen, Truppen, u.s.f. Äbtlich, welches ehedem in dieser Bedeutung sehr üblich war, ist veraltet. Um das Jahr 1385 findet sich auch ...
Fêderig , adj. et adv. Federn habend, voll Federn. Sich federig machen, sich mit Federn bestäuben. Federicht würde Federn ähnlich bedeuten.
* Gastbar , adj. et adv. welches im Hochdeutschen ungewöhnlich ist, ehedem aber für gastfrey gebraucht wurde. Die Gastbarkeit kommt bey dem Opitz für Gastfreyheit vor.
Das Lab , des -es, plur. car. 1) Überhaupt ... ... macht; in welchem Verstande vermuthlich das Gift ehedem in einigen Oberdeutschen Gegenden Luppe genannt wurde, weil man glaubte, daß es das Blut gerinnen mache. 2) In engerer ...
Auslêgen , verb. reg. act. 1) Hinaus legen. ( ... ... Schau. (b) Figürlich, so fern legen ehedem auch für bezahlen gebraucht wurde, an einen andern bezahlen, doch mit den Nebenbegriffen, daß solches für einen ...
Schêllen , verb. reg. welches das Activum von dem Neutro ... ... schallen machen. 1) Im weitesten Verstande, wo es ehedem von verschiedenen Handlungen gebraucht wurde, welche mit einem sich merklich auszeichnenden Schalle verbunden sind. Im Schwedischen ist ...
† Abfällig , adj. et adv. von Abfall, welches nach Art aller solcher Adjectiven auf ig etwas anzeigen würde, was gewöhnlicher Weise abfällt, z.B. Blätter, Blumen, u.s.f. Allein in dieser Bedeutung scheint es nur in Oberdeutschland üblich ...
Der Abt , des -es, plur. die Äbte, ein ... ... und Vorrechte hat. Ein gefürsteter Abt, im Deutschen Reiche, der zugleich die fürstliche Würde besitzet. Sprichwort: Wie der Abt so die Mönche. Wenn der Abt die ...
Begraben , verb. irreg. act. S. Graben, in die ... ... zur Erde bestatten. Einen Todten begraben. Man will ihn nicht begraben lassen. Er wurde ansehnlich, ohne alle Pracht begraben. Ingleichen von verstorbenen Thieren, von welchen doch ...
Erlaucht , adj. et adv. welches in dem gemeinen Sprachgebrauche ... ... berühmt, üblich war. Ther irlichte tag, der feyerliche Tag, Notker. Besonders wurde es ehedem, so wohl im Oberdeutschen als Niedersächsischen, als ein Ehrentitel fürstlicher Personen ...
Köstlich , -er, -ste, adj. et adv. welches ... ... Theils veraltet ist, ehedem aber sehr häufig für kostbar in der zweyten Bedeutung gebraucht wurde, in welcher es in der Deutschen Bibel noch sehr häufig vorkommt. Köstliche Kleider ...
Entehren , verb. reg. act. der Ehre berauben. 1) ... ... Einen Adeligen, einen Priester, einen Soldaten entehren, ihn seiner adeligen, priesterlichen oder militärischen Würde berauben, ihn degradiren; welcher Gebrauch aber nur im Oberdeutschen üblich ist. Doch ...
Dermaßen , ein vergleichendes Nebenwort, für in der Maße, oder in ... ... Es hat mir dermaßen gefallen, daß ich mich daran nicht satt sehen konnte. Er wurde dermaßen zugerichtet, daß er gleich darauf starb. So ihr leidet mit Geduld, ...
Buchempfehlung
Diese Blätter, welche ich unter den geheimen Papieren meiner Frau, Jukunde Haller, gefunden habe, lege ich der Welt vor Augen; nichts davon als die Ueberschriften der Kapitel ist mein Werk, das übrige alles ist aus der Feder meiner Schwiegermutter, der Himmel tröste sie, geflossen. – Wozu doch den Weibern die Kunst zu schreiben nutzen mag? Ihre Thorheiten und die Fehler ihrer Männer zu verewigen? – Ich bedaure meinen seligen Schwiegervater, er mag in guten Händen gewesen seyn! – Mir möchte meine Jukunde mit solchen Dingen kommen. Ein jeder nehme sich das Beste aus diesem Geschreibsel, so wie auch ich gethan habe.
270 Seiten, 13.80 Euro
Buchempfehlung
Zwischen 1765 und 1785 geht ein Ruck durch die deutsche Literatur. Sehr junge Autoren lehnen sich auf gegen den belehrenden Charakter der - die damalige Geisteskultur beherrschenden - Aufklärung. Mit Fantasie und Gemütskraft stürmen und drängen sie gegen die Moralvorstellungen des Feudalsystems, setzen Gefühl vor Verstand und fordern die Selbstständigkeit des Originalgenies. Für den zweiten Band hat Michael Holzinger sechs weitere bewegende Erzählungen des Sturm und Drang ausgewählt.
424 Seiten, 19.80 Euro