Der Randstreifen , des -s, plur. ut nom. sing. ... ... Rand eines Dinges ausmacht, demselben zum Rande dienet. Auf den Schiffen führet der oberste Barkhalter, oder das das oberste Barkholz, diesen Nahmen.
... Die Handlung des Überlieferns, 2) Eine von ältern Zeiten von dem Vater auf den Sohn u.s.f. fortgepflanzte Nachricht ... ... schriftlich aufbehaltenen Begebenheit; mit einem Lateinischen Kunstworte die Tradition. Durch die Fortpflanzung von ältern Zeiten her, unterscheidet sich die Überlieferung von der Sage, welche unter zugleich ...
Die Feigendrossel , plur. die -n, eine Oberdeutsche Benennung der hochgelben Grasmücke, Ficedula Luscinia altera Klein , welche in Italien für einen sehr schmackhaften Vogel gehalten wird, und daselbst Beccafico heißt; nicht weil er Feigen ißt, sondern weil er ...
Der Jūdengróschen , des -s, plur. ut nom. sing. ein Nahme derjenigen ältern Sächsischen Groschen, welche im 15ten und 16ten Jahrh. gepräget wurden, und den im Sächsischen Wapen befindlichen Judenkopf mit einem damahls üblichen spitzigen Hute zum Gepräge haben; daher sie auch ...
* Das Otterngezücht , des -es, plur. die -e, ein gleichfalls nur in der Deutschen Bibel befindliches Wort, boßhafte Nachkommen boßhafter Ältern zu bezeichnen, in welchem Verstande man jetzt das Wort Schlangenbrut gebrauchen würde. S ...
Die Korallenblume , plur. die -n, bey dem ältern Naturkundigen, als man noch die Korallen für eine Thierpflanze hielt, die runden, in gewisse regelmäßige Zellen oder Höhlen getheilten Enden der Korallenzinken oder Äste; die Korallenblüthe. Weil man sie für die Blüthe dieser ...
Der Katzenpfênnig , des -es, plur. die -e, bey dem großen Haufen, eine Benennung verschiedener besonders alter Arten von Pfennigen, welche das Gepräge eines Löwen haben, welchen die Unwissenheit für eine Katze hält.
Der Korallensamen , des -s, plur. inus. bey den ältern Naturkundigen, eine weiße, der Milch ähnliche zusammen ziehende Feuchtigkeit, welche sich in den Enden der Korallenzinken befinden soll, und ehedem für den Samen dieser Thierpflanze gehalten würde. S. Korallenblume.
Die Stammausträge , sing. inusit. Austräge, d.i. selbst erwählte zur Pflegung der Güte bestimmte Gerichte, so fern sie bey einem Stamme oder Geschlechte hergebracht, bey demselben von ältern Zeiten her eingeführet sind.
Die Hinfälligkeit , plur. die -en. 1 ... ... Eigenschaft, da eine Person oder Sache hinfällig ist; ohne Plural. Die Hinfälligkeit des Alters, dessen Schwäche. Die Hinfälligkeit des Grases, dessen leichte Vergänglichkeit. 2) Eine körperliche Schwachheit. Die Hinfälligkeiten des Alters empfinden.
Der Flōßschreiber , des -es. plur. ut nom. sing. ein Floßbedienter, welcher dem Floßmeister oder Floßverwalter untergeordnet ist, die Floßrechnungen führet, und die Aufsicht auf die Holzschläger und Holzflößer hat.
Das Kirchengesetz , des -es, plur. die -e, ein obrigkeitliches Gesetz in gottesdienstlichen Angelegenheiten und deren ganzer Inbegriff. Das Kirchengesetz der ältern Juden, welches auch das Ceremonial-Gesetz genannt wird.
Der Bilderstürmer , des -s, plur. ut nom. sing. in der Kirchengeschichte der ältern Zeiten, diejenigen, welche die Bilder mit Gewalt aus den Kirchen wegzuschaffen suchten. Daher die Bilderstürmerey.
Der Sêchsständner , des -s, plur. ut nom. sing. bey den Vogelstellern, ein alter Herd- und Sangfink mit sechs weißen Federn in dem Schwanze.
Die Trödelordnung , plur. die -en, eine obrigkeitliche Verordnung, wie sich die Trödelleute bey dem Einkaufe alter Geräthschaften zu verhalten haben.
Der Kapaunenstein , des -es, plur. die -e, ein durchsichtiger Stein in der Größe einer Bohne, welcher in den Mägen alter Kapaune erzeuget werden soll.
Das Mênschenalter , des -s, plur. ut nom. sing. das gewöhnliche Alter, die gewöhnliche Lebenszeit eines Menschen. Sechs Menschenalter lang.
Der Deichseigener , des -s, plur. ut nom. sing. der Eigener oder Besitzer eines Antheiles an einem Deiche; ein Deichhalter.
Der Superintendént , des -en, plur. die -en, aus ... ... welcher die Aufsicht über andere hat. In der Katholischen Kirche waren es schon vor Alters gewisse Aufseher über die Geistlichen einer Diöces, welche unter dem Bischofe standen, und ...
... . sing. in der Legende des christlichen Alterthumes, sieben Brüder aus der Stadt Ephesus, welche, der Verfolgung unter dem ... ... Jahren unter dem Kaiser Theodosius wieder erwachten; eine Fabel, welche vielleicht dem heidnischen Alterthume abgeborget ist, wo der Weise Epimenides in seinen jüngern Jahren auf der ...
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Nach dem Vorbild von Abraham von Franckenberg und Daniel Czepko schreibt Angelus Silesius seine berühmten Epigramme, die er unter dem Titel »Cherubinischer Wandersmann« zusammenfasst und 1657 veröffentlicht. Das Unsagbare, den mystischen Weg zu Gott, in Worte zu fassen, ist das Anliegen seiner antithetisch pointierten Alexandriner Dichtung. »Ich bin so groß als Gott, er ist als ich so klein. Er kann nicht über mich, ich unter ihm nicht sein.«
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1799 schreibt Novalis seinen Heinrich von Ofterdingen und schafft mit der blauen Blume, nach der der Jüngling sich sehnt, das Symbol einer der wirkungsmächtigsten Epochen unseres Kulturkreises. Ricarda Huch wird dazu viel später bemerken: »Die blaue Blume ist aber das, was jeder sucht, ohne es selbst zu wissen, nenne man es nun Gott, Ewigkeit oder Liebe.« Diese und fünf weitere große Erzählungen der Frühromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe ausgewählt.
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