Das Abkommen , des -s, plur. car. bedeutet außer den Bedeutungen des Verbi auch den Vergleich in einer streitigen Sache. Ein gütliches Abkommen mit einem treffen. Ist denn kein Abkommen zu treffen? Diese Bedeutung ist durch die Kanzeleyen aus Oberdeutschland zu uns gekommen ...
Der Aasgeyer , des -s, plur. ut. nom. sing. eine allgemeine Benennung aller derjenigen Geyer, welche nicht auf den Raub ausgehen, sondern sich von Äsern nähren; Roßgeyer, weil sie den gefallenen Pferden nachgehen; bey den ältern Schriftstellern Keibgeyer, von dem ...
Das Abnehmen , des -s, plur. car. der Infinitiv des vorigen, welcher in allen Bedeutungen desselben gebraucht werden kann. So wohl in den thätigen, wo auch Abnehmung üblich ist, als auch, und zwar am häufigsten, in den neutralen. In beyden wird ...
... * Die Absteuer , plur. die -n, an einigen Orten z.B. in der Mark ... ... seinem Abzuge aus einer Gerichtsbarkeit erleget. So heißt es in der Märkischen Amtsordnung N. 68. Ein Hüfner gibt einen Thaler Abfahrtsgeld, ein Cossäte einen halben Thaler Absteuer. S. Abzug.
Die Ablösung , plur. die -en. 1) Die Handlung ... ... ) In den Rechten auch das Geld, mit welchem ein Bericht, ein Urtheil u.s.f. abgelöset wird. 3) In den Bergwerken, dasjenige, was den Gang ...
Der Abläufer , des -s, plur. ut nom. sing. was abläuft und abgelaufen ist, besonders, 1) bey den Tuchmachern, die abgelaufenen und also leer gewordenen großen Spulen. 2) Bey den Webern, ein Fehler, der daraus entstehet, wenn sie die ...
Der Abgötter , des -s, plur. ut nom. sing. von beyden Geschlechtern, eine Person, welche erdichtete göttliche Wesen verehret, noch mehr aber, welche körperlichen Dingen oder Bildern göttliche Ehre erweiset, und welche in einem härtern und verächtlichen Verstande ein Götzendiener, eine ...
Die Aarweihe , plur. die -n, eine Art Weihen oder Geyer, welche dem Aaren oder Adler ähnlich ist; ein Benennung, welche größten Theils nur in Niedersachsen vorkommt. In einigen Gegenden gebraucht man es, so wie das einfache Weihe, männlich, der Aarweihe. ...
Abendländisch , adj. aus einem gegen Abend gelegenen Lande, oder dazu gehörig. Abendländische Sitten, Gewächse u.s.f.
* Die Abrèchte , plur. die -n, ein nur bey den Tuchbereitern übliches Wort, die linke Seite eines Tuches zu bezeichnen, von recht, und ab, un. Daher ist bey ihnen abrechten, die groben Haare auf der linken Seite der Tücher wegkratzen. ...
Die Aalgabel , plur. die -n, eine eiserne Gabel mit drey Zacken, welche mit Widerhaken versehen sind, die Aale damit auf dem Grunde anzuspießen. Sie heißt auch das Aaleisen, der Aalstecher, der Aalstachel, ingleichen der Dreystachel.
Die Aalpuppe , plur. die -n, ein Bündel Steinbinsen an einer Schnur, mit einem daran gemachten Köder, womit man die Aale herbey lockt und fängt.
Der Absènker , des -s, plur. ut. nom. sing. im Gartenbaue, dasjenige Reis eines Gewächses, welches zur Fortpflanzung abgesenket wird, der Ableger, Senker, das Senkreis.
Der Abgießer , des -s. plur. ut. nom. sing. der etwas durch Gießen abbildet. Ehedem pflegte man die falschen Münzer so zu nennen, weil sie die guten Münzen abgossen.
Der Abkäufer , des -s, plur. ut. nom. sing. Fämin. die -inn, eine Person, welche einem andern etwas abkauft, der Käufer, zum Unterschiede von dem Verkäufer.
Der Aaskäfer , des -s, plur. ut. nom. sing. eine Art Käfer, welche sich im Aase aufhalten, und daher sehr stinken; Silpha, L. S. Gräber und Todtengräber.
Der Abdècker , des -s, plur. ut nom. singul. eine etwas anständigere Benennung dessen, was der Pöbel einen Schinder nennet. S. Kafiller und Schinder.
Der Ableiter , des -s, plur. ut nomin. sing. ein Werkzeug, eine Anstalt, den Blitz von einem Gebäude abzuleiten; der Blitzableiter.
Die Aasseite , plur. die -n, bey Lederarbeitern, diejenige Seite des Leders, welche auf dem Fleische gewesen ist; edler die Fleischseite.
Die Aalreuse , plur. die -n, Reusen, so fern sie zum Aalfange gebraucht werden.
Buchempfehlung
1889 erscheint unter dem Pseudonym Bjarne F. Holmsen diese erste gemeinsame Arbeit der beiden Freunde Arno Holz und Johannes Schlaf, die 1888 gemeinsame Wohnung bezogen hatten. Der Titelerzählung sind die kürzeren Texte »Der erste Schultag«, der den Schrecken eines Schulanfängers vor seinem gewalttätigen Lehrer beschreibt, und »Ein Tod«, der die letze Nacht eines Duellanten schildert, vorangestellt. »Papa Hamlet«, die mit Abstand wirkungsmächtigste Erzählung, beschreibt das Schiksal eines tobsüchtigen Schmierenschauspielers, der sein Kind tötet während er volltrunken in Hamletzitaten seine Jämmerlichkeit beklagt. Die Erzählung gilt als bahnbrechendes Paradebeispiel naturalistischer Dichtung.
90 Seiten, 5.80 Euro
Buchempfehlung
Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Für den dritten Band hat Michael Holzinger neun weitere Meistererzählungen aus dem Biedermeier zusammengefasst.
444 Seiten, 19.80 Euro