Die Afterklaue , plur. die -n, bey den Jägern, die kleinen Klauen, oder Kornspitzen, welche so wohl das rothe, als auch das schwarze Wildpret unten an den Läuften über den Ballen hat, und welche von einigen auch die Aberklauen, die Aftern, ...
Die Analogīe , (viersylbig,) plur. die -n, (fünfsylbig,) aus dem Griech. und Latein. Analogia, die Ähnlichkeit. Analogia fidei, in der Theologie, die Glaubensähnlichkeit, freylich dunkel genug. Besonders in der Sprachlehre, das übereinstimmige Verfahren in ähnlichen Fällen, ...
Die Anêkdōte , plur. die -n, Diminutivum das Anekdȫtchen, aus dem Franz. Anecdote, und dieß aus dem Griech. ανεκδοτα, ein geheimer unbekannter Umstand, ingleichen ein kleiner unwichtiger Umstand des Privat-Lebens. Daher der Anekdoten-Jäger, Anekdoten-Fänger, der auf ...
Das Altentheil , des -es, plur. die -e, in Niedersachsen, derjenige Theil, den sich die Alten, d.i. die Ältern, vorbehalten, wenn sie einen Hof ihren Kindern übergeben; in der Mark Brandenburg das Alttheil. Wenn der Vater seinen Kindern seinen ...
Der Ángelfḯsch , des -es, plur. die -e, ein Nahme, welchen man in einigen Gegenden einer Art Rochen gibt, die mit Angeln oder Stacheln versehen ist, und daher auch Stachelroche, Giftroche genannt wird. Vermuthlich ist es eben der, den Gesner ...
Die Ahlkirsche , plur. die -n. 1) An einigen Orten, besonders in Schlesien, die Frucht des schwarzen Vogelkirschbaumes, und dieser Baum selbst; Prunus Padus, L. S. Vogelkirsche. 2) In andern Gegenden führet die Zaun- oder Heckenkirsche, Lonicera ...
* Die Afterbürde , plur. die -n, ein im Hochdeutschen veraltetes, Wort für Aftergeburt oder Nachgeburt. Bürde bedeutet hier nicht so wohl Last, als vielmehr Geburt, von bären, oder gebären. Die Jäger gebrauchen es noch von der Nachgeburt der Thiere. Außerdem ...
Die Anarchīe , (dreysylbig,) plur. die -n, (viersylbig,) derjenige Zustand einer bürgerlichen Gesellschaft, nach welchem sie kein gemeinschaftliches Oberhaupt hat, und eine solche bürgerliche Gesellschaft selbst, im Gegensatze des Staates im engern Verstande; aus dem Griech. αναρχεια.
Der Ankömmling , des -es, plur. die -e, der angekommen ist, doch nur in engerer Bedeutung, der in einem fremden Lande angekommen ist, sich daselbst niederzulassen. Notker nennt einen solchen Ankömmling, Chomeling und Zuochomeling. Bey den spätern Schriftstellern wird ...
Die Angerblume , plur. die -n, oder das Angerblümchen, des -s, plur. ut nom. sing. ein Nahme, der an einigen Orten, besonders Oberdeutschlandes, den so genannten Gänseblumen, Maßlieben, oder Margarethen-Blümchen gegeben wird, weil sie auf den Angern ...
Das Ankerkreuz , des -es, plur. die -e. 1) Derjenige Theil des Ankers, welcher an dem untern Ende desselben mit der Ankerruthe ein Kreuz vorstellet, und woran sich die Ankerarme befinden. 2) In der Wapenkunst, ein Kreuz, welches an allen ...
Die Affenbêêre , plur. die -n, in einigen Gegenden ein Nahme des Felsenstrauches; Empetrum, L. In Nieders. Apenbeere, wovon das Hochdeutsche eine Übersetzung zu seyn scheinet. Was aber die erste Hälfte hier sagen will, ist mir unbekannt, denn von Affe ...
Die Alantbeere , plur. die -n, ein Nahme der schwarzen Johannis-Beere und ihres Strauches, vermuthlich weil sie an herben Geschmacke und widerlichen Geruche dem Alante gleichet. Aalbeere, Ahlbeere, Nieders. Albesing, Holl. Aelbesien sind verderbte Sprech- und Schreibarten des obigen ...
Die Aftermotte , plur. die -n, bey den neuern Lehrern der Naturgeschichte, eine Benennung aller derjenigen Würmer oder Larven, welche die Futterale oder Gänge, welche sie zu ihrer Bedeckung machen, nicht mit sich nehmen, dagegen die wahren Motten sie überall mit sich ...
Die Amnestīe , (dreysylbig,) plur. die -n, (viersylbig,) aus dem Griech. αμνƞσια, die Aufhebung der Schuld und Strafe der wider den Staat begangenen Verbrechen mehrerer; mit einem andern ausländischen Worte der General-Pardon.
Die Afterfinne , plur. die -n, bey den neuern Lehrern der Naturgeschichte, eine Art der Finnen oder Floßfedern, welche sich zuweilen bey den Fischen auf dem Rücken befindet, und nur aus einer Haut ohne Gräten besteht; die Fettfinne, Afterfloßfeder, Pinna adiposa. ...
Das Achselbein , des -es, plur. die -e, ein Nahme, welcher von einigen Zergliederern dem Schulterblatte, von andern aber dem darein gefügten Armbeine gegeben wird. Irrig aber ist es, wenn einige die Schlüsselbeine, claviculas, mit diesem Nahmen belegen.
Die Ackerwinde , plur. von mehrern Arten, die -n, eine Pflanze aus dem Geschlechte der Winden, mit pfeilförmigen Blättern, die an beyden Enden spitzig sind, und mit oft einblümigen Blumenstielen, kleine Winde; Convolvulus arvensis, L.
Die Anomalīe , (viersylbig,) plur. die -n, (fünfsylbig,) aus dem Griech. und Lat. Anomalia, die Abweichung von der gewöhnlichen Regel, die Ausnahme von der Regel. Daher anomālisch, abweichend.
Die Abendsonne , plur. die -n, bey den Dichtern, der Glanz der untergehenden Sonne. Und Abendsonnen kühlten sich zögernder im Meer, Mich. Fig. auch der Abend. Wir arbeiten von der Morgensonne bis zu der Abendsonne, und was haben wir denn gewonnen? ...
Buchempfehlung
Im Dreißigjährigen Krieg bejubeln die deutschen Protestanten den Schwedenkönig Gustav Adolf. Leubelfing schwärmt geradezu für ihn und schafft es endlich, als Page in seine persönlichen Dienste zu treten. Was niemand ahnt: sie ist ein Mädchen.
42 Seiten, 3.80 Euro
Buchempfehlung
Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Michael Holzinger hat für den zweiten Band sieben weitere Meistererzählungen ausgewählt.
432 Seiten, 19.80 Euro