Der Altknêcht , des -es, plur. die -e, S. oben Altgesell. Indessen führen auch bey einigen Handwerkern, die ihre Gesellen sonst nicht Knechte zu nennen gewohnt sind, die Altgesellen diesen Nahmen, dergleichen z.B. von den Schneidern bekannt ist.
Das Ährensieb , des -es, plur. die -e, ein stehendes Sieb, vermittelst dessen das ausgedroschene Getreide durchsiebt, und von den Ähren oder Agen geschieden wird; an andern Orten eine Kornfege, Fege oder Werfte, und in Obersachsen eine Kornrolle oder Rolle.
Der Bandstein , des -es, plur. die -e, der Nahme einer jeden Steinart, welche farbige Streifen wie Bänder hat. Besonders einer Achat-Art, welche zu Berg-Gießhübel gebrochen wird, streifig, und zu beyden Seiten mit Eisenmann vermengt ist.
Das Atlaß-Erz , des -es, plur. die -e, in den Bergwerken, ein krystallinisch angeschossenes grünes Kupfererz.
Der Anschweif , des -es, plur. die -e, bey den Bortenwirkern, dasjenige, was bey andern Webern die Kette oder der Aufzug heißt, d.i. die in die Länge ausgespannten Fäden, welche den Grund des Gewebes ausmachen.
Der Afterzins , des -es, plur. die -e, in einigen Gegenden, z.B. um Nürnberg, eine Art Zinse, welche außer den Eigenzinsen von einem Gute gegeben werden, und auch Gatterzinse heißen. S. dieses Wort.
Das Alpengêld , des -es, plur. doch nur von mehrern Summen, die -er, eine Auflage auf die eigenen Laute in den Schweizerischen Gebirgen. S. auch du Fresne v. Alpagium und Alpaticum.
Der Abendwind , des -es, plur. die -e. 1) Ein Wind, der aus Abend, oder Westen kommt; der West, Westwind. 2) Ein Wind der am Abende wehet. O daß die kühlen Abendwinde dir nicht schaden, und der feuchte Thau! ...
Der Aalstreif , des -es, plur. die -e, ein schwarzer Streif, welchen besonders fahle Pferde auf dem Rücken haben; weil die Aale mit einem ähnlichen dunkeln Streife gezeichnet sind. Auch der Aalstrich.
Das Ballspiel , des -es, plur. die -e, im Oberdeutschen, das Ballenspiel. 1) Das Spielen mit dem Balle. 2) Die Kunst, den Ball geschickt zu spielen; ohne Plural. Daher der Ballspieler, der diese Kunst versteht.
Das Ackerwêrk , des -es, plur. die -e. 1) * Der Ackerbau, die Ackerarbeit; ohne Plural, aber wenig mehr gebräuchlich. 2) Ein Vorwerk, nur in einigen Gegenden, wie Ackerhof.
Das Avtomāt , des -es, plur. die -e, aus dem Griechischen, eine Maschine, welche den Grund ihrer Bewegung in ihrer Zusammensetzung hat, sich selbst zu bewegen scheint.
Der Armenring , des -es, plur. die -e, ein Ring an den Rüst- und Ackerwagen, welcher die Arme mit der Deichsel zusammen hält; der Armring.
Der Báchkrèbs , des -es, plur. die -e, diejenigen Krebse, welche sich in Bächen und fließenden Wassern aufhalten, im Gegensatze der See- und Meerkrebse.
Das Ackerbeet , des -es, plur. die -e, der Theil eines Ackers zwischen zwey ausgestrichenen Furchen, welcher an andern Orten, besonders in Niedersachsen, ein Rücken genannt wird.
Der Afterkiel , des -es, plur. die -e, an den Schiffen, ein starken Balken, welcher an dem Kiele befestiget wird, dessen untere Seite zu verstärken.
Das Außenwêrk , des -es, plur. die -e, in der Kriegsbaukunst, ein Werk, welches außer dem Graben des Hauptwalles angebracht wird.
Der Báchfísch , des -es, plur. die -e, ein Fisch, welcher sich in Bächen aufhält, im Gegensatze der Teich- See- und Flußfische.
Das Apfelbein , des -es, plur. die -e, bey einigen das Backenbein, os malae, weil es unter dem Auge wie ein Apfel hervor raget. S. Backenbein.
Der Ackerzins , des -es, plur. von mehrern Summen, die -e, der Zins, oder das Pachtgeld von zinsbaren, oder gepachteten Äckern; das Ackergeld.
Buchempfehlung
In der Nachfolge Jean Pauls schreibt Wilhelm Raabe 1862 seinen bildungskritisch moralisierenden Roman »Der Hungerpastor«. »Vom Hunger will ich in diesem schönen Buche handeln, von dem, was er bedeutet, was er will und was er vermag.«
340 Seiten, 14.80 Euro
Buchempfehlung
1799 schreibt Novalis seinen Heinrich von Ofterdingen und schafft mit der blauen Blume, nach der der Jüngling sich sehnt, das Symbol einer der wirkungsmächtigsten Epochen unseres Kulturkreises. Ricarda Huch wird dazu viel später bemerken: »Die blaue Blume ist aber das, was jeder sucht, ohne es selbst zu wissen, nenne man es nun Gott, Ewigkeit oder Liebe.« Diese und fünf weitere große Erzählungen der Frühromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe ausgewählt.
396 Seiten, 19.80 Euro