Die Ob-Statt , plur. car. ... ... zuweilen in der Bedeutung des vorigen, für Widerstand übliches Wort, wo es auch nur mit dem Zeitworte halten gebraucht wird. Jemanden die Obstatt ... ... Geschlecht dieses Wortes nicht schickt. Es ist vielmehr gleichfalls aus der alten Partikel ob und Statt zusammen gesetzet. ...
Der Ob-Stand , des -es, plur. car. der Widerstand, von der alten Partikel ob, S. 1 Ob. Es kommt im Hochdeutschen nur selten vor. Glaubst du es nun bald, daß ich ihr festen Obstand gehalten habe ...
Da Reichsêrzamt , des -es, plur. die -ämter, S. Reichsamt und Erzamt. Daher der Reichserzbeamte.
Die Er-dichtung , plur. die -en. 1) Die willkührliche Zusammensetzung mehrerer Vorstellungen in der Einbildungskraft, ohne Plural. So bestehet das Wesen der Poesie ... ... Wort der gehässige Nebenbegriff des Zeitwortes an, und da ist eine Erdichtung eine gemilderte Benennung einer Lügen.
Der Schild d'or , des -s, plur. ut nom. sing. wo die letzte Hälfte das Franz. d'or ist, S. Schild 2) (c).
† Das Ab-rêchling , des -es, plur. inusit. eben diese Ähren und Stürzel, welche von einigen Landleuten auch das Grobe, das Afterig, und das Kleine genannt werden.
... Das Basilisken-Ey , des -es , plur. die -er, bey dem großen Haufen ... ... glaubt, daß aus einem solchen Eye ein Basilisk entstehe, so pfleget er es in ein in einen Ständer gebohrtes Loch sehr sorgfältig zu verspünden. In Nieders. ein Spooksey.
Das Arsenik-Ērz , des -es, plur. die -e, eine jede Erz- oder Steinart, welche Arsenik enthält.
Das St. Barbenkraut , oder St. Barbarakraut, des -es, plur. inusit. eine Pflanze mit Schoten, welche Linne zu den Arten des Hederichs rechnet, und die Erysimum Barbarea nennet. Sie wächset an den Gräben und Wegen und wird auch Winterkresse genannt, weil die ...
... durch die Übersetzung des neuen Testamentes in die biblische Schreibart gekommen ist, und so viel als Vater bedeutet, aber nur von Gott gebraucht wird. Es ist so wie Aba, Appa, Ba, Baba, Papa, Atta und andere, das ... ... Maßen selbst lehret; daher sich dasselbe auch in den meisten ältern und neuern Sprachen ähnlich geblieben ist.
... Wort, welches ehedem eine Person bedeutete, da es denn so wohl im männlichen als weiblichen Geschlechte vorkommt, ... ... ehedem eine Person bedeutete, so ist es sehr glaublich, daß es von heißen, Nieders. ... ... häufig für Person gebraucht. Das alte Fürwort ha, he, er, Hebr. ה#, womit man ehedem eine jede ...
... u.s.f. Eben diese Bedeutung des Reichthums liegt auch in den im Hochdeutschen noch üblichen Bey- und Nebenwörtern zum Grunde, glückselig ... ... , Huld u.s.f. habend. In gottselig scheinet es eine Ähnlichkeit zu bedeuten, welcher Bedeutung dieses Wort ... ... reich an Lob, und so ferner. Anm. Im Ißländ. lautet dieses Wort säll. ...
... Schnur, Pred. 4, 12. Mit bestimmten Zahlwörtern ist es in dieser Bedeutung im Hochdeutschen wenig mehr üblich, weil -fach ... ... gebraucht wird; üblicher ist es in vielfältig und mannigfaltig, wie auch in dem figürlichen einfältig, ... ... göttlichen Wesen gebraucht wird, und in mannigfaltig behält es das a. Im Oberdeutschen ist dafür noch - ...
... aber, wiederum, ist erst in den mittlern Zeiten entstanden, und es scheinet, als wenn dieses Nebenwort ... ... sprechen und schreiben abermahls; allein da in einmahl, zweymahl, dreymahl u.s.f. allemahl, dießmahl, ... ... , welche eine bestimmte Zeit bezeichnen, kein s angetroffen wird, so ist es auch hier überflüssig. S. Mahl ...
... Künstlern und Handwerkern, die Gestalt einer Sache in einen weichen Körper drücken, um hierin den Abdruck oder Abguß zu verfertigen. Eine Bildsäule, eine ... ... von dem Leisten herunter schlagen. Daher die Abformung. In Oberdeutschland, besonders in Baiern, bedeutet abfürmen figürlich jemand anschwärzen, einen ...
... Hauptwörter. 1) Ein Ding männlichen Geschlechtes, und in weiterer Bedeutung, ein Ding zu bezeichnen, in Änterich, Gänserich, Täuberich, Mütherich, Wegerich u.s.f. wo es aber vielmehr die Sylbe rich ist, S. -Rich. 2) In Kehrich, Feilich, Spühlich, Röhrich, Eichig, Gerörich ...
... in fließendem Wasser abspülen; nur noch in einigen Fällen. So bedeutet es 1) in den Bergwerken, die gepochten Erze abwaschen; welches so wohl in Abflaufässern, als auch auf Abflauherden geschiehet, welche aus ... ... mit Seife und Lauge gewaschene Wäsche in kaltem Wasser abspülen; welches man in Ober- und Niedersachsen spülen ...
... edler abhandeln. Ich habe ihm fünf Thaler abgedungen. Er läßt sich nichts abdingen. Anm. Ehedem bedeutete dieses Zeitwort auch so viel als abspänstig machen; wovon man ein Beyspiel beym Haushalt h. v. sehen kann. Im Oberdeutschen sagt man für abdingen auch abmarkten.
Abblühen , verb. reg. neutr. mit dem Hülfsworte haben, ... ... abgeblühet hat. Das Getreide hat noch nicht abgeblühet. Mit dem Hülfsworte seyn, aufhören zu blühen, für verblühen, ist es im Hochdeutschen ungewöhnlich, wenigstens unedel: die Rosen sind abgeblühet, besser verblühet.
Abbitten , verb. irreg. act. (S. Bitten,) durch Bitten gleichsam tilgen oder auslöschen, einer Vergehung wegen um Vergebung bitten. Einem etwas abbitten. Dagegen etwas abbitten ohne Dativ nicht so gewöhnlich ist. Denn er kam nicht, um Fehler abzubitten. Gieseke.
Buchempfehlung
Schnitzlers erster Roman galt seinen Zeitgenossen als skandalöse Indiskretion über das Wiener Gesellschaftsleben. Die Geschichte des Baron Georg von Wergenthin und der aus kleinbürgerlichem Milieu stammenden Anna Rosner zeichnet ein differenziertes, beziehungsreich gespiegeltes Bild der Belle Époque. Der Weg ins Freie ist einerseits Georgs zielloser Wunsch nach Freiheit von Verantwortung gegenüber Anna und andererseits die Frage des gesellschaftlichen Aufbruchs in das 20. Jahrhundert.
286 Seiten, 12.80 Euro
Buchempfehlung
Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Dass das gelungen ist, zeigt Michael Holzingers Auswahl von neun Meistererzählungen aus der sogenannten Biedermeierzeit.
434 Seiten, 19.80 Euro