* Das Reimgesetz , des -es, plur. die -e, ein veraltetes, bey den ältern Dichtern übliches Wort, eine Strophe in einem Gedichte zu bezeichnen, welche auch wohl ein Reimsatz und ein Reimschluß genannt wurde; welche Ausdrücke aber gleichfalls ungewöhnlich sind.
Der Kreisstand , des -es, plur. die -stände, in ... ... Gemeinheiten, welche auf den Kreistagen Sitz und Stimme haben. Daher die Kreisstandschaft, diese Würde und Eigenschaft, das Recht auf den Kreistagen Sitz und Stimme zu haben.
Das Kronengold , des -es, plur. inus. ein legiertes oder mit einem gewissen Zusatze versehenes Gold, vermuthlich, weil es zu den unter dem Nahmen der Goldkronen bekannten ehemahligen Goldmünzen gebraucht wurde; zum Unterschiede von dem feinen Ducaten-Golde.
* Der Königsbann , des -es, plur. inus. eine veraltete Benennung der obern oder peinlichen gerichtsbarkeit, des Halsgerichtes, weil es von dem Könige, ... ... . dem Oberhaupte des Deutschen Reiches, zu Lehen rührete, und in dessen Nahmen gehandhabet wurde. S. Bann.
Die Lagerkrone , plur. die -n, bey den ehemahligen Römern, eine goldene Krone mit Zinken, in Gestalt der Pallisaden, welche denen gegeben wurde, welche am ersten in ein verschanztes feindliches Lager gedrungen waren; Corona vallaris, ...
Der Fürstenhut , des -es, plur. die -hüte, ein mit Hermelin ausgeschlagener Hut, der ehedem ein Unterscheidungsmerkmahl der fürstlichen Würde war, aber jetzt nur noch zuweilen bey feyerlichen Gelegenheiten und in den Wapen ...
Der Papieradel , des -s, plur. inus. der Adel, d.i. die adelige Würde, welche sich nicht auf Geburt, sondern auf Erhebung vermittelst einer Urkunde gründet; der Briefadel, Buchadel. Ingleichen mehrere auf diese Art geadelte Personen.
Der Ehrennahme , des -n, plur. die -n, ein Nahme, welcher jemandes Ehre oder Würde bezeichnet, für das halb Lateinische Ehrentitel. Ingleichen ein Nahme, der jemanden gegeben wird, um seine Achtung für dessen Verdienste an den Tag zu legen.
Der Hauptzwêck , des -es, plur. die -e, der ... ... Zweck, ein Zweck, ohne welchen eine Handlung gar nicht geschehen, oder unnöthig seyn würde; zum Unterschiede von den Neben- oder Mittelzwecken.
Der Dienstadel , des -s, plur. car. diejenige adelige Würde, welche gewisse Bedienungen oder Stellen gewähren, dergleichen z.B. gewisse Officiers-Stellen sind; zum Unterschiede von dem Geburtsadel und Briefadel.
Das Abendopfer , des -s, plur. ut nom. sing. Bey den ältern Juden, dasjenige Brandopfer, welches Abends angezündet wurde, und die ganze Nacht durch brennen mußte. Schon bey dem Notker Abentopher. ...
Der Kronbolzen , des -s, plur. ut nom. sing. bey den ehemahligen Stahlgeschossen oder stählernen Armbrüsten, ein vorn an der Spitze wie eine Krone gestalteter Bolzen, welcher anstatt des Pfeiles geschossen wurde.
Patriarchālisch , adj. et adv. dem Patriarchen ähnlich, ihm gehörig, in dessen Würde gegründet, in beyden Bedeutungen des vorigen Wortes; wofür von einigen auch patriarchisch gebraucht wird.
Der Reīchsvogt , des -es, plur. die -vögte, S. Reichsschultheiß. Daher die Reichsvogtey, dessen Amt und Würde; ingleichen dessen Gerichtbarkeit und der ihm anvertraute Bezirk.
Das Lanzenfêst , des -es, plur. die -e, ein Fest in der Römischen Kirche, welches im 14ten Jahrhunderte zum Andenken der Lanze, womit Christi Seite geöffnet worden, eingeführet wurde.
* Der Brāchmeier , des -s, plur. ut nom. sing. im Magdeburgischen, dem Frisch zu Folge, ein Meier, welcher an Würde und in der Besoldung geringer ist, als ein Vorwerksmeier.
Oberrichterlich , adj. et adv. dem obersten und höchsten Richter gehörig, in dessen Recht und Würde gegründet. Die oberrichterliche Gewalt. Wofür man auch wohl im Superlativ oberstrichterlich sagt.
Die Amtspflêge , plur. die -n, in einigen Oberdeutschen Gegenden, so wohl die Würde eines Amtmannes, als auch die ihm anvertraute Gegend, welche auch wohl schlechthin die Pflege genannt wird.
Die Feuerkatze , plur. die -n, ein ehedem gebräuchliches Kammerstück, große steinerne Kugeln daraus zu schießen, welches auch ein Schrotstück oder Steinstück genannt wurde.
Die Lothbüchse , plur. die -n, eine Büchse, welche ein Loth Bley schießet, d.i. deren Kugel ein Loth wieget. Ehedem wurde eine jede Kugelbüchse eine Lothbüchse genannt, von Loth, Kugel.
Buchempfehlung
1880 erzielt Marie von Ebner-Eschenbach mit »Lotti, die Uhrmacherin« ihren literarischen Durchbruch. Die Erzählung entsteht während die Autorin sich in Wien selbst zur Uhrmacherin ausbilden lässt.
84 Seiten, 4.80 Euro
Buchempfehlung
Zwischen 1765 und 1785 geht ein Ruck durch die deutsche Literatur. Sehr junge Autoren lehnen sich auf gegen den belehrenden Charakter der - die damalige Geisteskultur beherrschenden - Aufklärung. Mit Fantasie und Gemütskraft stürmen und drängen sie gegen die Moralvorstellungen des Feudalsystems, setzen Gefühl vor Verstand und fordern die Selbstständigkeit des Originalgenies. Michael Holzinger hat sechs eindrucksvolle Erzählungen von wütenden, jungen Männern des 18. Jahrhunderts ausgewählt.
468 Seiten, 19.80 Euro