Äu

[463] Äu, gleichfalls ein Doppellaut, welcher in der Aussprache von dem eu und ei gehörig zu unterscheiden ist. Er findet sich nur in solchen Wörtern, welche in der Stammsylbe ein au haben, und in der Biegung und Ableitung den Umlaut bekommen: Haus, Häuser, Glaube, gläubig, außer, äußern, schlaudern das Neutrum, schläudern das Activum, läugnen, von dem alten Oberdeutschen laugnen. Daß dieses äu kein Dreylaut ist, erhellet aus dem was bey dem ä gesagt worden. Statt dessen aü schreiben zu wollen, ist eine unnütze Grille, weil auf keiner Seite etwas dabey gewonnen, und daher der allgemeine Gebrauch ohne alle Noth verletzet wird. S. auch die Orthogr. Th. 1, S. 144.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 463.
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