Öhlen

[592] Öhlen, verb. reg. act. mit Öhl versehen. Den Salat öhlen, Baumöhl darauf thun; doch nur im Oberdeutschen. Geöhltes Brot, mit Öhl bestrichenes oder in Öhl gebackenes Brot, 3 Mos. 8, 26. Am häufigsten gebraucht man es noch, für mit Öhl bestreichen, mit Öhl tränken. Geöhltes Papier, welches auf beyden Seiten mit Terpenthin-Öhl bestrichen worden. Ein Schloß einöhlen oder öhlen, es mit Öhl schmieren. Ehedem gebrauchte man es auch für mit Öhl salben, daher noch die letzte Öhlung in der Römischen Kirche üblich ist, wo es die sacramentliche Salbung eines in den letzten Zügen liegenden Kranken mit dem geweiheten Öhle bedeutet.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 592.
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