Überaus

[746] Überaus, adverb. einen hohen Grad zu bezeichnen. Überaus sündigen, Röm. 7, 13. Jetzt ist es im Hochdeutschen vor den Zeiwörtern nicht mehr gewöhnlich, wohl aber vor den Bey- und Nebenwörtern, einen ungewöhnlich hohen Grad derselben zu bezeichnen. Überaus schön, überaus häßlich. Es ist überaus kalt. Ein überaus böser Mensch. Eine überaus große Hitze. Es ist überaus viel. Schon aus war ehedem eine verstärkende Partikel, daher äußerst noch jetzt in diesem Verstande gebraucht wird. Mit der verstärkenden Partikel ist überaus so viel als der Superlativ äußerst. Im Nieders. ist dafür avergeven üblich.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 746.
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