Abkappen

[56] Abkappen, verb. reg. act. 1) Von Kappe, die Kappe abnehmen, bei den Falkenieren. Den Falken abkappen, ihn abhauben. Hierher gehöret auch wohl die figürliche Bedeutung, wenn im gemeinen Leben, einen abkappen, so viel ist, als ihm einen unerwarteten derben Verweis, eine herbe Antwort geben. Er ist weidlich abgekappet worden. 2) Von kappen, hauen, schneiden, so viel als abhauen. Das Ankertau, ingleichen den Anker abkappen. Einen Mast abkappen. Die Bäume abkappen, ihre Gipfel[56] oder Zweige abhauen. In dieser Bedeutung ist das Zeitwort am häufigsten in Niedersachsen üblich, und wird in einigen Gegenden auch abkoppen, abküppen ausgesprochen. So auch die Abkappung.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 56-57.
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