Ableben, das

[66] Das Ablèben, des -s, plur. car. eigentlich der Infinitiv des veralteten Verbi ableben für sterben, doch so, daß das Unangenehme und Widrige, was man gemeiniglich mit dem Worte Tod verbindet, durch diesen Ausdruck gemildert wird. Nach meinem Ableben. Nach meines Vaters Ableben.

Anm. Ableben, in Oberdeutschland ableiben, kommt zunächst von Lyb, das Leben, nicht aber von Lein, corpus, her. Es war ehedem sehr gebräuchlich für sterben, ist aber außer dem aus dem Infinitive gemachten Hauptworte und dem Partic. Pass. abgelebt, wenigstens im Hochdeutschen nicht mehr üblich, obgleich Frisch das Zeitwort ableben, noch in der Bedeutung des Überlebens und des Erlebens anführet. Eben so ungebräuchlich ist das Oberdeutsche ableibig werden, und das alte Niedersächsische aflivig werden, für sterben. Im Suidas αλιβος

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 66.
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