Absud, der

[122] Der Absud, des -es, plur. inus. von absieden. 1) Die Handlung des Absiedens. In der Münze wird die Reinigung der Münzen vor dem Prägen durch Sieden der Absud oder Weißsud genannt. Bey den Färbern ist der Absud oder Absöd, die Probe der ächten Beschaffenheiten der Farbe in einem wollenen Tuche, indem man dasselbe mit Alaun, Seife oder Weinstein absiedet. 2) Dasjenige, was abgesotten ist. So ist der Absud in den Apotheken, ein flüssiger Körper, welcher die Kräfte eines andern durch Sieben in sich genommen hat; mit einem Lat. Worte ein Decoct. Ein Absud von Lorberblätter.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 122.
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