Abwechseln

[131] Abwèchseln, verb. reg. Es ist:

I. Ein Activum, und bedeutet,

1) Durch Wechsel, d.i. Tausch, an sich bringen, doch nur von dem Gelde. Einem ein Goldstück abwechseln. Ich habe meinem Freunde sein altes Silbergeld abgewechselt. Ehedem gebrauchte man es auch von einem jeden Tausche, für abtauschen.

2) Wechselsweise auf einander folgen lassen, und zwar, (a) gleichgültige Sachen für einander setzen, ablösen. Ein Regiment abwechseln, ein anderes an dessen Stelle setzen. Es wechselt immer einer den andern ab. Diese Bedeutung ist in Oberdeutschland am häufigsten, wo man auch sagt, die Wache abwechseln, d.i. ablösen. (b) In weiterer Bedeutung, abändern, Dinge von verschiedener Art auf einander folgen lassen. Mit den Speisen abwechseln. Ingleichen, die Speisen abwechseln. Gott hat seine Einrichtungen in dem Reiche der Natur unendlich abgewechselt.

II. Ein Neutrum, welches das Hülfswort haben zu sich nimmt, wechselsweise auf einander folgen. Glück und Unglück wechseln immer mit einander ab. Ein abwechselndes Glück. Das Fieber wechselt ab. Ein abwechselndes Fieber. Alle Dinge wechseln in der Welt ab, folgen wechselsweise auf einander.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 131.
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