Achtung, die

[156] Die Achtung, plur. inusit. von achten. 1) Ohne Artikel und größten Theils nur mit dem Verbo geben, so viel als Aufmerksamkeit und 2 Acht, im gemeinen Leben. Achtung auf etwas geben. Gib Achtung. Gebet Achtung auf meine Worte. Warum geben sie auf meine kleinste Miene Achtung, und nicht auf meine Worte? Gell. Ingleichen, Aufsicht. Gib Achtung auf meinen Sohn, auf das Gesinde. 2) Das innere Urtheil von des andern Vorzügen und Verdiensten, so wohl active, als passive. Viele Achtung für jemand haben. Meine Achtung gegen ihn kennet keine Grenzen. Der schuldigen Achtung für sein Vaterland zu nahe treten. Achtung ist in diesem Gebrauche etwas weniger als Hochachtung; jene kann ein Höherer gegen einen Geringern haben, aber dieser muß gegen jenen Hochachtung haben. Ingleichen passive, für Ansehen. Er lebt in großer Achtung, es achtet ihn jedermann hoch. In Achtung stehen. Einen in Achtung bringen. Er ist in keiner Achtung. Daher Achtungswürdig. 3) * Die Befolgung, wohl nur noch in den Kanzelleyen, wo es z.B. heißt: Wir lassen euch dieses zu eurer Nachricht und Achtung zufertigen; wofür denn auch wohl Nachachtung gebraucht wird.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 156.
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