Ahm, die

[184] Die Ahm, plur. die -en, ein Maß flüssiger Dinge, besonders des Weines, welches in jedem Lande zwar von verschiedenem Gehalte ist, aber doch meisten Theils zwey Eimer hält. In Sachsen hält eine Ahm 126 Kannen; im Hannöverischen, in Lübeck, in Hamburg, und in Hessen 40 Stübchen oder 80 Kannen; im Osnabrückischen 112 Kannen oder Maß; in Bremen 15 Stübchen oder 180 Quart; in Cöln 104 Maß; in der Pfalz 12 Viertel; in Basel 32 alte oder 40 neue Pott, und in Danzig 4 Anker. In der Pfalz machen 10 Ahm, in Frankfurt, im Würtembergischen, im Hannöverischen, und ganz Niedersachsen aber 6 Ahm ein Fuder.

Anm. Wenn dieses Wort eine bestimmte Zahl vor sich hat, so lautet es im Nomin. Plural. nur Ahm. Sechs Ahm, zehn Ahm, wie man sechs Fuß, zehn Mann u.s.f. sagt. S. auch Acker, Ahm ist an einigen Orten nicht nur männlichen Geschlechtes, der Ahmen, sondern es wird auch so wohl in Ober- als Niederdeutschland häufig Ohm geschrieben und gesprochen. Indessen scheint das a doch der Abstammung gemäßer zu seyn. Denn schon bey den Griechen war αμα in der Bedeutung eines Gefäßes üblich, woraus hernach die Lateiner ihr Amphora zusammen gesetzet haben. Engl. Ame, Awm, Ome, Holländ. Ame, Aem, Dän. Ahme, Schwed. Am, Isl. Amr. S. auch Eimer.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 184.
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