Anblick, der

[271] Der Anblick, des -es, plur. die -e. 1) Die Handlung des Anblickens, so wohl in thätiger als leidentlicher Bedeutung; ohne Plural. Sein Anblick (so wohl wenn er mich ansiehet, als auch wenn ich ihn ansehe) macht mich zittern. Ich sahe es gleich bey dem ersten Anblicke, daß nichts an ihm war. Dein Anblick würde die Ruhe meiner Gedanken zerstören, Dusch. Der Ausdruck bey dem Opitz:


Denselben will ich guten Anblick geben,

Die ehrbar sind, und treu im Lande leben,


ist ungewöhnlich. 2) Dasjenige, was man erblicket. Ein betrübter, ein elender Anblick. Was war das für ein Anblick für mich! Ein Thal, daß an diesen prächtigen Anblicken reich ist.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 271-272.
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