Angaffen

[297] Angaffen, verb. reg. act. mit einfältiger Verwunderung, gleichsam mit aufgesperrtem Munde, ansehen, S. Gaffen; daher es nur im verächtlichen Verstande oder in der scherzhaften Schreibart gebraucht wird. Etwas angaffen.


Der Hofbedienten Schwarm, die Pracht und den Pallast

Gafft nur der Pöbel an,

Haged.


Der Enkel hab ein lauschend Ohr,

Und steh und gaff uns an,

Gleim.


Bey den Schwäbischen Dichtern lautet dieses Wort Ankapfen. Daher die Angaffung.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 297.
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