Ankunft, die

[328] Die Ankunft, plur. inusit. 1) Das Ankommen an oder in einem Orte. Ich hatte seine Ankunft nicht vermuthet. Wenn ist deine Ankunft gewesen? wenn bist du angekommen? Die Ankunft des Schiffes in dem Hafen. Die Ankunft der Post, der Waaren u.s.f. 2) Der Ursprung, die Ankunft dem Geschlechte nach. Von vornehmer, geringer Ankunft seyn. Seine Sitten verrathen seine schlechte Ankunft. In dieser Bedeutung ist Ankunft vornehmlich im Oberdeutschen üblich. Im Hochdeutschen sagt man dafür lieber Abkunft oder Herkunft.

Anm. So wie ankommen ehedem anfangen bedeutete, so bezeichnete auch Ankunft einen jeden Anfang oder Ursprung; z.B. von Ankunft und Ausbreitung des Bergwerkes. Für Ankunft in der ersten Bedeutung sagte man ehedem auch nur Kunft, Chumft, Isid. Cuonft, Willer. Kunft, Ottfr.


Herr ich bin Eur Kunft froh,

Theuerd. Kap. 25.


Ich seiner Kunft mit verdrieß bit,

ebend. Kap. 57.


d.i. ich wartete mit Verdruß auf seine Ankunft. Daß Ankunft ehedem auch Recht, Anspruch bedeutet habe, erhellet aus dem Haltaus h. v.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 328.
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