Anzetteln

[407] Anzêtteln, verb. reg. act. 1) Eigentlich, bey den Webern, das Garn zu einem Gewebe in die Länge ausspannen, aufziehen. Das Garn anzetteln. Ein Gewebe anzetteln, durch Ausspannung der Fäden dasselbe anfangen. 2) Figürlich, etwas veranlassen, doch alle Mahl in gehässiger, wenigstens verächtlicher Bedeutung, anstiften. Einen Krieg, einen Aufruhr, eine Zänkerey anzetteln. So auch die Anzettelung.

Anm. In Oberdeutschland ist anzetteln in der figürlichen Bedeutung überhaupt für anfangen, auch im guten Verstande üblich, denn man sagt daselbst auch, eine Erzählung anzetteln.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 407.
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