Arsēnik, der

[438] Der Arsēnik, des -es, plur. inusit. ein flüchtiges halb metallisches Salz, welches durch das Rösten aus den Erzen getrieben wird, und das unbändigste Gift alles dessen ist, was Athem hat, daher es allein für das Mineralreich geschaffen zu seyn scheinet. Bey den Rösten pflegt sich der Arsenik in den Giftfängen in Gestalt eines weißen Mehles anzulegen, welches Hüttenrauch oder Giftmehl, und im gemeinen Leben Mäusegift, Katzenpulver genannt wird. Wird dieses Giftmehl sublimirt, so erhält man den weißen krystallinischen Arsenik. Wird das Giftmehl bey dieser Sublimation mit Kies vermischet, so erfolgt daraus nach dem Verhältnisse des zugesetzten Kieses der rothe oder gelbe Arsenik, der auch Rauschgelb, oder Sandarach genannt wird.

Anm. Es ist zunächst aus dem Latein. Arsenicum, welcher Nahme aus dem Griech. αρσƞν, männlich, und νικƞ, Sieg, zusammen gesetzet seyn soll, entweder wegen seiner tödtenden Kraft, oder auch weil schon die ältern Goldköche in dem Mittelpuncte seines Körpers eine starke Vollkommenheit vermuthet haben. Im Persischen heißt dieses Mineral Zernich.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 438-439.
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