Asch, der

[445] Der Ásch, des -es, plur. die sche, und in einigen Gegenden, z.B. der Lausitz, die Ascher. 1) Ein in den Oberdeutschen und Obersächsischen Küchen bekanntes Gefäß, welches oben weit ist, unten aber spitzig, wenigstens enge zuläuft. Ein Reibasch, Milchasch, Stärkasch, u.s.f. An einigen Orten werden auch die Blumentöpfe Äsche und Blumenäsche genannt, ob sie gleich oben weit weniger weit sind, als die vorigen. 2) Eine Art Schiffe in Baiern, in welchen das Salz auf den Flüssen zugeführet wird.

Anm. Frisch glaubt, daß der letztere Nahme von der Äsche herrühre, weil man ehedem das Holz dieses Baumes vorzüglich zu Kähnen und Fahrzeugen gebraucht, und daß man hernach um der Ähnlichkeit willen diesen Ausdruck auch auf das Küchengefäß ausgedehnet habe. Allein Asch scheinet schon in den ältesten Zeiten ein hohles Behältniß bedeutet zu haben, weil bereits im Griech. ασκος der Nahme eines Schlauches war. Bey dem Petron kommt das Diminutivum Asellus von einem Gefäße mit zwey Handhaben vor, und bey dem Joh. de Janua ist Ascopa, vas aquaticum utri persimile, S. du Fresne v. Ascopa. Ascus kommt für einen Kahn schon in den Salischen Gesetzen vor, und im Schwed. bedeutet Ask, und im Franz. Ascon und Nascon noch jetzt eine[445] Art kleiner Fahrzeuge. Eben dieses Schwed. Ask aber, das Dän. Aske, das Nieders. Äsch, Äsk, Ask, das Diethmarsische Aschen, und das Hamburgische Nasch, mit dem abgekürzten Artikel ein, sind noch jetzt alles Nahmen, welche eine hölzerne Schachtel bezeichnen. In dem Altdorfischen Salzwerke in Hessen ist Esche ein Gefäß, womit das Wasser aus dem Salzbrunnen geschöpfet wird.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 445-446.
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