Ausfädeln

[586] Ausfädeln, verb. reg. act. die Fäden eines Gewebes heraus ziehen oder zupfen, um es aufzulösen. Ein Stück Taffet, Leinwand ausfädeln. Sich ausfädeln, die Fäden fahren lassen,[586] sagt man von Zeugen. Es ist das Diminutivum von ausfädemen, welches in Oberdeutschland in eben dieser Bedeutung üblich ist. Von Fase sagt man dafür auch wohl ausfasen, ausfäseln, ausfäsern, und von Zase, auszäsern. S. auch Aufdrehen und Drieseln.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 586-587.
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