Auslauf, der

[611] Der Auslauf, des -es, plur. die -läufe. 1) Die Handlung des Auslaufens; doch nur in einigen Bedeutungen, und ohne Plural. Der Auslauf des Wassers, eines Schiffes. Die Flotte ist bereits zum Auslaufe fertig. 2) Das Hervorragen der Theile eines Ganzen, besonders in der Baukunst, wo das Hervorragen der Glieder oder Stücke einer Ordnung der Auslauf genannt wird. Auch führet diesen Nahmen die Weite, um welche ein solches Glied von der Achse der Säule, oder von der Mitte des Körpers, auf welchem er liegt, hinaus reicht. An den Kanonen ist es die Entfernung der Zierathen von der Seele des Geschützes. S. auch Ausladung. 3) * Dasjenige was ausläuft, oder eine gewisse gegebene Größe übersteiget. So wird in den Salzwerken der Gewinn, der nach Abzug der Kosten dem Gutsherren zufällt, und der in dem Bergbaue die Ausbeute heißt, der Auslauf, oder, wie man auch an einigen Orten sagt, der Ausläufer, die Ausläufte, genannt. Auf seinem Auslaufe sitzen, diese Nutzung genießen. 4) Der Ort, auf welchen man aus einem andern Orte läuft. In dem Jagdwesen heißt derjenige ebene und lichte Platz vor einem Jagen, auf welchen die eingestellten Hirsche und Sauen vorgejaget werden, der Auslauf oder Ausflug.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 611.
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