Ausweinen

[667] Ausweinen, verb. reg. act. 1) Weinend hervor bringen, von Thränen, in der höhern Schreibart. Noch hast du nicht alle Thränen um sie ausgeweint, Dusch. Können sie beyde ohne Thränen sehen? Amalia kann es nicht. Sie soll sie in der Stille ausweinen. Ingleichen mit den Thränen von sich geben.

Sein Sohn umfaßte da sein Knie und weinte


Sein Leben aus,

Weiße.


2) Ausweinen, oder sich ausweinen, zur Genüge weinen, seinen ganzen Kummer in Thränen ausschütten, gleichfalls in der[667] höhern Schreibart. Du eiltest aus meiner Umarmung hinweg, einsam dich auszuweinen, Dusch.


Ich bin der Stadt entflohen

Und bin hieher gekommen,

Einmahl recht auszuweinen,

Zachar.


3) Sich die Augen ausweinen, sehr weinen. Ich habe schier meine Augen ausgeweinet, Klagel. 2, 11. 4) Aufhören zu weinen, als ein Neutrum, mit haben.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 667-668.
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