Bètten

[951] Bètten, verb. reg. act. 1) Das Bett machen, d.i. die Federbetten aufrühren und in Ordnung legen. Die Magd hat noch nicht gebettet. Sprw. Wie man sich bettet, so schläft man, ein jeder ist seines Glückes Schmid. Stehe auf und bette die selber,[951] Apostelg. 9, 34. In dieser Bedeutung folgt die dritte Endung der Person, so wie in der folgenden die vierte.


Dein Tibur bettet dir die Wollust auf dem Klee,

Günth.


Wenn sich die Wolken am Tage unter der Sonne zusammen ziehen, so sagt man im gemeinen Leben, die Sonne bette unter sich. 2) Seine Schlafstätte erwählen, bereiten. Sich zusammen betten, seine Schlafstätte bey einem andern wählen. Sich von einander betten, seine Schlafstätte von ihm entfernen. Bettete ich mir (mich) in die Hölle, Ps. 139, 8. Er liegt da auf Stroh gebettet, von Krankheit entkräftet, Dusch.


Vom Himmel nur gedeckt, gebettet auf der Erden,

Günth.


S. auch Bettung.

Anm. Gebetten bedeutet schon in dem alten Gedichte auf den h. Anno, das Bett bereiten. Sik bedden heißt im Nieders. auch sich zu Bette legen. Das Angels. beddian, und Schwed. bedda kommt mit dem Hochdeutschen überein.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 951-952.
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