Befreunden

[794] Befreunden, verb. reg. act. Sich mit jemanden befreunden, in Blutsfreundschaft mit ihm treten. Mit einem befreundet seyn, verwandt. Einem befreundet seyn, in der höhern Schreibart.


Israels Volk das er erkiest,

Und welches ihm befreundet ist,

Opitz Ps. 148.


Daher ein Befreundeter, eine Befreundete, ein Verwandter, eine Verwandte. Er ist mein Befreundeter. Ingl. die Befreundung,[794] so wohl für die Handlung des Befreundens, als auch für das dadurch geknüpfte Band, Verwandtschaft.

Anm. Befreunden, Nieders. befründen, Schwed. befrynda, wird im Hochdeutschen nur von der Freundschaft des Blutes, im Oberdeutschen aber auch von der Feundschaft des Gemüthes gebraucht. Daher sagt man daselbst auch, sich wieder mit jemanden befreunden, für aussöhnen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 794-795.
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