Behängen

[811] Behängen, verb. reg. act. mit einem angehängten Dinge bedecken. 1. Eigentlich. Ein Zimmer mit Tapeten behängen. Man behängte die Waffen mit Kränzen. 2. Figürlich. 1) Der Hund ist wohl behangen, besser behängt, hat wohl gestaltete lange Ohren, und breite Lefzen, bey den Jägern; welches auch wohl belappt genannt wird. 2) Die Hunde behängen das Wild, bey eben denselben, wenn sie es anfallen, und sich daran hängen. 3) Sich mit etwas behängen, im gemeinen Leben, und in verächtlicher Bedeutung, sich in Verbindung mit etwas einlassen. Er behängt sich mit allerley schlechten Leuten. Er hat sich mit einer Frau behängt. 4) Einen Hund behängen, bey den Jägern, dem Leithunde das Hängeseil anlegen, und ihn daran auf das Feld führen. Daher das Behängen, das Ausziehen mit dem[811] Leithunde auf dem Besuch, und die Zeit wenn solches geschiehet. Da die Kunst, einen Leithund gehörig abzurichten, und sich dessen geschickt zu bedienen, das wichtigste Stück in der Jägerey ist, so werden von diesem Behängen, oder Ausführen des Leithundes, in weiterer Bedeutung auch die drey Lehrjahre der Jägerbursche die drey Behängen genannt. S. auch Hängeseil.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 811-812.
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