Behaglich

[810] Behaglich, und in einigen gemeinen Mundarten Behäglich, -er, -ste, adj. et adv. 1) Behagen äußernd oder verrathend. Da wo andere mit ihrem Bißchen Talent in behaglicher Selbstgefälligkeit herum schwadroniren, Göthe. 2) Behagen erweckend. Er lernet kluge Sachen


Zeucht Bürgerkleider an, kann sich behäglich machen,

Opitz.


Wer redlich ist im Herzen, und mit dem Munde frey,

Der wisse, daß bey Hof, er nicht behäglich sey,

Logau.


3)* Leicht zu befriedigen, genügsam, nur allein im Niedersächs. Ein behäglicher Mensch, der sich alles gefallen läßt. Daher die Behaglichkeit, plur. car. die dunkele, angenehme Empfindung, welche aus der Zufriedenheit mit seinem gegenwärtigen Zustande entstehet, und sich eigentlich durch Lächeln verräth.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 810.
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