Beschönen

[904] * Beschönen, verb. reg. act. schön, d.i. scheinbar, machen, doch nur in der figürlichen Bedeutung, durch einen scheinbaren Vorwand entschuldigen. Ein Vergehen, eine böse That beschönen wollen. Im Hochdeutschen ist diese Wort veraltet, seitdem das folgende beschönigen üblicher geworden ist.


– Da du für ihn flehst beschönst du den Verrath,

Schleg.


Ehedem sagte man auch sich beschönen, sich entschuldigen, welcher Ausdruck schon in Tyrols Paraenes. V. 43 vorkommt, und Walther von der Vogelweide singt:


Gefueges mannes doenen

Das sol man wol beschoenen.


In der Jülichischen Rechtsordnung bey dem Frisch bedeutet sich beschönen, auch so viel als sich hüthen. Opitz gebraucht beschönen[904] Th. 4, S. 883 der neuen Ausgabe für beweisen, und an einem andern Orte singt er:


Hier war der Tugend Feld

Das Ort, von dem sich ließ der Erden Kreis beschönen,


vermuthlich für verschönern, in welcher Bedeutung auch das einfache schönen ehedem sehr üblich war. S. Frisch v. Schön. So auch die Beschönung. Das Schwed, besköna, bedeutet so wohl zieren, als auch entschuldigen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 904-905.
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